Israel habe «drei Möglichkeiten», sagte Davutoglu gegenüber der türkischen Zeitung «Hürriyet»: «Entweder entschuldigen sie sich, akzeptieren eine internationale Kommission und ihren Bericht oder die Beziehungen werden gekappt.»
Israel hat eine eigene Untersuchungskommission eingesetzt, an der zwei ausländische Beobachter beteiligt sind. Die Türkei hatte bislang auf einer internationalen Untersuchung bestanden. Davutoglu rückte von der Forderung laut «Hürriyet» aber ein Stück weit ab.
«Wenn ihre eigene Kommission zu dem Ergebnis kommt, dass der Angriff ungerechtfertigt war und sich entschuldigt, dann ist das ausreichend», sagte Davutoglu dem Blatt.
Jeder fordert eine Entschuldigung
Israels Aussenminister Avigdor Lieberman lehnte dies umgehend ab. «Wir haben nicht die Absicht, uns zu entschuldigen.
Ahmet Davutoglu drohte Israel erneut mit einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, sollte sich Israel für den Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte nicht entschuldigen. /


Das Umgekehrte wäre das Richtige», sagte Lieberman am Montag während eines Besuchs in der lettischen Hauptstadt Riga.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte eine Entschuldigung bereits am Freitag ausgeschlossen. «Israel kann sich nicht entschuldigen, weil seine Soldaten sich selbst verteidigen mussten, um nicht von einer Menge gelyncht zu werden», sagte er.
Streit unter alten Freunden
Israelische Spezialkräfte hatten Ende Mai in internationalen Gewässern eine Flotte für den abgeriegelten Gazastreifen aufgebracht, dabei waren neun türkische Staatsbürger ums Leben gekommen. Israelische Soldaten waren von Schiffspassagieren mit Eisenstangen und Messern angegriffen worden.
Israel und die Türkei, der einstmals engste Verbündete Israels in der Region, stehen sich seither offenbar unversöhnlich gegenüber. Die Regierung in Ankara erklärte, die Beziehungen zu Israel überprüfen zu wollen. Die Türkei berief bereits ihren Botschafter ab und strich drei gemeinsame Militärübungen.