Sämtliche Fährverbindungen von der Hafenstadt Piräus zu den Inseln der Ägäis fielen aus. Wegen einer vierstündigen Arbeitsniederlegung der Fluglotsen wurden Dutzende Flüge gestrichen. U-Bahnen und Busse in Athen fuhren nicht. Am Nachmittag lief der Verkehr im Zentrum Athens wieder normal.
Alle staatlichen Behörden wie Ministerien, Museen und Steuerämter sowie Schulen und Universitäten waren geschlossen. Im Radio und Fernsehen gab es keine Nachrichten, weil auch die Journalisten streikten. Die Ärzte in öffentlichen Spitälern behandelten nur Notfälle.
Sogar das Parlament musste wegen der Beteiligung seiner Angestellten am Streik mit Notbesetzung arbeiten. Zu den Streiks haben die beiden grössten Gewerkschaftsverbände GSEE und ADEDY aufgerufen.
Finanzminister Giorgos Papakonstantinou. (Archivbild) /

Tausende demonstrieren
Am frühen Nachmittag demonstrierten nach Gewerkschaftsschätzungen rund 10'000 bis 15'000 Menschen im Zentrum Athens gegen die Sparmassnahmen - deutlich weniger als erwartet worden waren. Die Polizei schätzte die Demonstranten auf knapp 10'000.
Die Demonstranten zogen vor das Parlamentsgebäude. Sie warfen Ministerpräsident Giorgios Papandreou vor, bei seinen Sparplänen die Interessen der Grossverdiener auf Kosten der kleinen Leute zu schonen. Sie skandierten «Hände weg von unseren Renten» und beschimpften die Abgeordneten als «Diebe» und «Lügner».
Autonome Demonstranten verletzten mit Faust- und Knüppelschlägen einen Passanten, den sie für einen Polizisten in zivil hielten. Der Mann wurde schwer verletzt ins Spital gebracht. Er ist nach Angaben der Ärzte ausser Lebensgefahr.
Auch in der Hafenstadt Thessaloniki und anderen Städten des Landes gab es kleinere Demonstrationen.