«Weit über 100 Umzugskartons» hätten die Steuerfahnder beschlagnahmt, sagte der Düsseldorfer Staatsanwalt Johannes Mocken am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Es handle sich um viele elektronische Daten, die von Computern kopiert worden seien, aber auch Papierdokumente befänden sich darunter.
Frankfurt wird nochmal durchsucht
Die Durchsuchungen, die sämtliche 13 CS-Filialen in Deutschland betrafen, hatten am Mittwoch unangekündigt begonnen. Nächste Woche nehmen die Fahnder laut Mocken nochmals den Hauptsitz in Frankfurt unter die Lupe. Dort nahmen sie demnach am meisten Material mit.
«Die Atmosphäre bei der Durchsuchung war sachlich und kooperativ», sagte Mocken weiter. Ein CS-Sprecher sagte am Donnerstag, dass die Bank wie angekündigt mit den Ermittlern zusammengearbeitet habe. Wegen des laufenden Verfahrens wollte er die Durchsuchungen aber nicht weiter kommentieren.
Namen gesucht
Im Dschungel der sichergestellten Daten suchen die Behörden nach den Namen von Credit-Suisse-Angestellten, die deutschen Kunden bei der Hinterziehung von Steuern geholfen haben sollen.
Credit Suisse hatte wie angekündigt, mit den Fahndern zusammengearbeitet. /

Der Credit Suisse Sitz in Frankfurt wird nächste Woche nochmal unter die Lupe genommen. /


Ermittlungen gegen Mitarbeiter der CS eröffnete der Staatsanwalt schon im März. Sie werden der Beihilfe zur Steuerhinterziehung verdächtigt.
Bereits jetzt könne er sagen, dass die Aktion dank guter Vorbereitung «sehr erfolgreich» verlaufen sei, hielt Mocken fest. Was gefunden wurde, konnte er noch nicht sagen. Er zeigte sich aber erneut zuversichtlich, dass die sichergestellten Daten Hinweise auf konkrete Namen enthielten. Wenn er nicht mit solchen Funden rechnen würde, würde er auch nicht von Erfolg sprechen, sagte er.
Auswertungen dauern
Ergebnisse lägen aber erst nach der Auswertung der Daten vor. Und dieses Unterfangen könnte sich über Wochen hinziehen, wie Mocken sagte. Für die Arbeiten, die zentral in Düsseldorf stattfinden, stehen rund 40 Personen zur Verfügung.