Dies teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Nanterre bei Paris am Montag mit. Eine frühere Buchhalterin hat die Milliardärin und ihren verstorbenen Ehemann beschuldigt, konservative Politiker, darunter Präsident Nicolas Sarkozy, mit illegalen Parteispenden bedacht zu haben. Sarkozy hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Woerth in der Kritik
Weiter im Kreuzfeuer der Kritik steht Arbeitsminister Eric Woerth, der bis vor kurzem auch Schatzmeister der Regierungspartei UMP war. Er wies neue Vorwürfe zurück, er habe 2007 auf die Anstellung seiner Frau bei Bettencourts Vermögensverwalter Einfluss genommen.
Er habe «niemals» die Anstellung seiner Frau bei der Vermögensverwaltung der Milliardärin gefördert, sagte Woerth am Montag in Guyancourt in der Nähe von Paris.
Dem Arbeitsminister und Vertrauten von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wird wegen seiner Kontakte zu Bettencourt und deren Vermögensverwalter Patrice de Maistre unter anderem ein Interessenskonflikt vorgeworfen.
«Karriereberatung»
Zudem soll er illegale Parteispenden, darunter 150'000 Euro für den Wahlkampf von Sarkozy im Jahre 2007, von Bettencourt angenommen haben.
Liliane Bettencourt, die Hauptdarstellerin der Affäre, soll Licht ins Dunkel bringen. /

Er habe «niemals» die Anstellung seiner Frau bei der Vermögensverwaltung von Bettencourt gefördert, sagte Woerth in Guyancourt. /


Der Minister, der derzeit die umstrittene Rentenreform in Frankreich durchsetzen soll, bestreitet alle Vorwürfe.
Vermögensverwalter de Maistre hatte den Minister am Wochenende bei Befragungen im Polizeigewahrsam belastet. Er sagte, Woerth habe ihn gebeten, seine Frau Florence zu empfangen und sie zu «ihrer Karriere zu beraten». Er habe Woerth deswegen im Jahr 2007 «zwei oder drei Mal» getroffen.
In Polizeigewahrsam
Woerth hatte dagegen schon im Juni bestritten, sich für eine Anstellung seiner Frau eingesetzt zu haben. Woerths Ehefrau arbeitete von November 2007 an für Clymène, die Vermögensverwaltung von Bettencourt. Woerth soll demnächst von der Justiz zu den Vorwürfen befragt werden.