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Woerth soll in Bettencourt-Affäre als Zeuge aussagenParis - Frankreichs Arbeitsminister Eric Woerth gerät in der Parteispendenaffäre um die L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt weiter unter Druck. Er steht unter Verdacht, seiner Frau einen Job in der Vermögensverwaltung der reichsten Frau Frankreichs verschafft zu haben.li / Quelle: sda / Samstag, 17. Juli 2010 / 18:23 h
Woerth soll nun als Zeuge angehört werden. Das berichtete die Zeitung «Le Monde» am Samstag auf ihrer Internetseite und veröffentlichte Auszüge aus einem Verhör des Bettencourt-Vermögensverwalters Patrick de Maistre. Sollte sich herausstellen, dass es eine Gegenleistung gab, wäre das eine Straftat.
«Er (Woerth) hat mich gebeten, seine Frau zu treffen und sie in ihrer Karriereplanung zu beraten», sagte de Maistre. Auf einer heimlich aufgenommenen Tonbandaufnahme hatte Maistre sogar gesagt, er habe Frau Woerth eingestellt, «um dem Minister einen Gefallen zu tun.»
Bislang hatte Woerth jeden Interessenkonflikt zwischen seinem damaligen Posten als Haushaltsminister und der Arbeit seiner Frau dementiert.
Eric Woerth, französischer Arbeitsminister. /
Die Angelegenheit ist heikel, weil Woerth zugleich oberster Steuerfahnder der Republik war. Florence Woerth ist mittlerweile von ihrem Posten zurückgetreten. 36 Stunden in Polizeigewahrsam Am Donnerstag waren de Maistre und drei weitere Vertraute der Milliardärin in Polizeigewahrsam genommen und verhört worden. Sie kamen Freitagabend nach 36 Stunden wieder auf freien Fuss. De Maistre wird vorgeworfen, die Steuerhinterziehung der reichsten Frau Frankreichs organisiert und die Spenden an die UMP übergeben zu haben. De Maistres Anwalt, Pascal Wilhelm, betonte am Samstag, sein Mandant habe keinen Steuerbetrug organisiert. De Maistre sei erst «sehr spät» zum Kreis der Vertrauten Bettencourts gestossen, sagte Wilhelm dem Radiosender Europe 1. Erst dann habe er von den Konten Bettencourts erfahren, die seit Jahren von «Profis im Ausland» verwaltet würden. In dem seit Wochen immer turbulenter werdenden Skandal geht es zudem um mögliche illegale Parteispenden an Politiker des bürgerlich-rechten Lagers.
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