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Frankreichs Arbeitsminister Eric Woerth muss aussagenParis - In der Affäre um illegale Parteispenden und um den mutmasslichen Steuerbetrug durch L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt hat die Polizei erstmals Frankreichs Arbeitsminister Eric Woerth vernommen.ade / Quelle: sda / Donnerstag, 29. Juli 2010 / 10:23 h
Die Ermittler befragten Woerth am Donnerstag in seinem Ministerium in Paris. Der frühere Haushaltsminister steht im Verdacht, vom Steuerbetrug der reichsten Frau Frankreichs gewusst zu haben.
Woerth wird auch vorgeworfen, er habe als Schatzmeister der konservativen Regierungspartei UMP unerlaubte Parteispenden von Bettencourt angenommen, darunter 150'000 Euro für den Präsidentschaftswahlkampf von Nicolas Sarkozy im Jahr 2007.
Interessenskonflikt Ausserdem befand sich Woerth in einem Interessenkonflikt, weil seine Frau ausgerechnet für Bettencourts Vermögensverwaltung arbeitete, während er bis März als Haushaltsminister hart gegen Steuersünder vorgehen wollte. Woerth legte zwar sein Amt als UMP-Schatzmeister nieder, bestreitet aber alle Vorwürfe.Das Verhör von Frankreichs Arbeitsminister Woerth ist im Gange. /
Er erstattete unlängst Anzeige wegen Verleumdung. Der Minister hatte in den vergangenen Wochen mehrfach gesagt, er wolle so schnell wie möglich vernommen werden, um für «Transparenz» zu sorgen und die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen. Der Minister sollte als Zeuge zu allem befragt werden, «was die Ermittler interessiert», erklärte die Staatsanwaltschaft Nanterre. Umstrittener Minister Woerth - einer der wichtigsten Minister Sarkozys, der ihm die unliebsame Rentenreform übertragen hat - war in die Kritik geraten, als unlängst heimliche Tonaufnahmen aus Bettencourts Villa an die Öffentlichkeit gelangt waren. Aus den Tonbändern geht hervor, dass die Hauptaktionärin des Kosmetikkonzerns L'Oréal knapp 80 Millionen Euro am französischen Finanzamt vorbei auf zwei Schweizer Konten deponiert und eine angeblich 500 Millionen teure Insel auf den Seychellen nicht in der Steuererklärung angegeben haben soll. In einem von der Regierung in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht wurde Woerth aber bescheinigt, er habe sich als damaliger Haushaltsminister nicht in die Steuersache Bettencourt eingemischt.
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