Aufgrund der leichten Entspannung hob Kremlchef Dmitri Medwedew in drei von sieben Regionen den Ausnahmezustand auf. Insgesamt aber gilt die Lage wegen der Gluthitze und Dürre weiter als angespannt.
Der Ausnahmezustand in den Gebieten um Moskau und Nischni Nowgorod sowie in der Teilrepublik Mordwinien und in der Region Rjasan bleibt in Kraft. Die Lage sei dort schwierig, sagte Medwedew nach Angaben der Agentur Interfax.
Angesichts der immensen Ernteeinbussen und der monatelangen Dürre warnte der Kremlchef Spekulanten vor Preistreiberei bei Lebensmitteln. Medwedew gab an, ein Viertel der Getreideaussaat sei wegen der Dürre vernichtet. Russland hatte deswegen bereits ein Exportverbot verhängt. Medien hatten berichtet, dass Brot und Mehl, aber auch viele andere Produkte, um bis zu 20 Prozent teurer geworden seien.
Noch 560 Feuer
Die Gesamtzahl der Feuer in Russland verringerte sich nach offiziellen Angaben auf 560.
Leichte Entspannung im Umkreis von Moskau. /


Am Vortag war noch von deutlich mehr als 600 Bränden die Rede gewesen. Landesweit loderten mehr als 60 Grossfeuer. Auch die Grösse der brennenden Fläche verringere sich, sagte der Leiter des nationalen Krisenzentrums, Wladimir Stepanow.
In den Regionen, die nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 radioaktiv verseucht worden waren, seien keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden, sagte Stepanow. Die Feuer in diesen Gebieten würden jeweils innerhalb eines Tages gelöscht. Am Donnerstag war ein neues Torffeuer nur 60 Kilometer südlich der stillgelegten Atomanlage von Tschernobyl auf ukrainischem Boden ausgebrochen.
Weiterhin besonders angespannt war die Situation am Ural, wo Häuser evakuiert wurden. In der Region Nischni Nowgorod - etwa 400 Kilometer östlich von Moskau - brannte erneut ein Dorf nieder. Niemand wurde verletzt.