«Ein Feuer, das östlich des Naturschutzgebiets nach einem Blitzeinschlag in eine Kiefer ausgebrochen war, hat sich vergrössert und ist mittlerweile eine Gefahr», erklärte Kormilizyn. Die Rettungskräfte arbeiteten rund um die Uhr, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Chemiewaffen-Lager im Wald
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte vor verheerenden Atomunfällen infolge der Waldbrände. Durch Flammen, Hitze und Rauch könnten Hochspannungsleitungen zerstört werden oder Notstromgeneratoren ausfallen. Dadurch würden die Reaktoren der Atomanlagen nicht mehr wie notwendig gekühlt.
Dagegen erklärte die Umweltorganisation Green Cross Schweiz am Freitag, bis jetzt seien die AKW und Wiederaufbereitungsanlagen in Russland durch die Brände nicht in Gefahr.
Ein Gefahrenpunkt seien jedoch die Lager mit Chemiewaffen, die das Militär im dichten Wald gebaut habe. Diese Lager hätten im Gegensatz zu AKW keinen Schutzmantel.
Die Brände in Russland breiten sich weiter aus. /


Gemäss der Nichtregierungsorganisation blieben die Lager bislang aber von Bränden verschont.
Green Cross schickt Team
Sehr gefährlich sei dagegen die Lage in den Gebieten, die nach der Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl (1986) radioaktiv verseucht wurden. Durch die Verbrennung verseuchter Wälder könne sich die Radioaktivität mit Hilfe von Wind und Asche über grosse Gebiete verbreiten.
Green Cross schickt deshalb ein neunköpfiges Ärzte-Team nach Gomel in Weissrussland und nach Brjansk in Russland. Die Augen- und Kinderärzte sowie Kardiologen sollen Schwangere, Kinder, Jugendliche und junge Familien untersuchen, ob diese an den Folgen radioaktiver Verseuchungen akut erkrankt seien.
Smog in Moskau weggespült
Etwas Aufatmen konnten die Menschen in Moskau: In der Nacht gingen in der russischen Hauptstadt zum ersten Mal seit Wochen Regenfälle nieder und kühlten die Luft ein wenig ab. Die Behörden rechneten dennoch im Laufe des Tages mit Temperaturen um über 30 Grad. Die Hitze soll in den kommenden Tagen anhalten.