Gecaj wurde am 17. Mai in Kosovo verhaftet und in Auslieferungshaft gesetzt. Die Schweizer Behörden signalisierten unmittelbar nach der Verhaftung, dass sie nach wie vor um die Auslieferung von Ded Gecaj ersuche. Aus formellen Gründen musste nochmals ein Gesuch gestellt werden. Das neue Gesuch wurde den Behörden in Kosovo übergeben.
Der heute 52-jährige Gecaj hatte 1999 den Lehrer seiner Tochter im Schulhaus Engelwies in St. Gallen erschossen. Nach der Tat floh er in seine Heimat. Dort wurde er festgenommen. Er gestand die Tat und wurde 2000 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt - wegen Totschlags. Gecaj kam nach rund zwei Jahren frei und tauchte dann unter.
Schnell vor Gericht
Die St. Galler Staatsanwaltschaft will Gecaj nun «so schnell wie möglich» vor Gericht bringen. Dies sagte die zuständige Staatsanwältin Ursula Brasey.
Gecaj wird sich vor dem Kreisgericht St. Gallen verantworten müssen. /

Lehrermörder Ded Gecaj. /


Bis zum Prozess dürften aber noch Monate vergehen.
Brasey geht davon aus, dass der 52-jährige Gecaj wegen Mordes angeklagt wird. Die Anklageschrift liegt noch nicht vor. Gecaj wird sich vor dem Kreisgericht St. Gallen verantworten müssen.
Vorerst werden die St. Galler Behörden Gecaj befragen. Der Ausgelieferte wird einen Verteidiger erhalten. Dieser kann Beweisanträge stellen. In welchem Gefängnis Gecaj untergebracht wird, gibt die Staatsanwaltschaft nicht bekannt.
Erstes Urteil relativ mild
Das verhältnismässig milde Urteil des Gerichts in Kosovo gegen Gecaj war für die St. Galler Behörden ein Hohn. Sie stellten ein Auslieferungsgesuch, und der internationale Haftbefehl gegen Gecaj wurde beharrlich aufrecht erhalten. Nachdem Gecaj untergetaucht, festgenommen und alsbald wieder freigelassen wurde, kam die Wende.
Die Schweiz musste zwar formell nochmals ein Gesuch um Auslieferung stellen, doch dann ging alles plötzlich schnell. Am 30. August gab das Justizministerium in Kosovo grünes Licht für die Auslieferung. Jetzt ist Ded Gecaj in der Schweiz.