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Nationalbank führt Politik des billigen Geldes fortBern - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) versorgt die Wirtschaft weiterhin grosszügig mit billigem Geld. Vor dem Hintergrund der Franken-Stärke und der nachlassenden Wachstumsdynamik peilt sie unverändert einen Leitzins von rekordtiefen 0,25 Prozent an.fkl / Quelle: sda / Donnerstag, 16. September 2010 / 15:29 h
Der für die Geldpolitik massgebliche Dreimonats-Libor soll wie seit März 2009 im Zielband von 0 bis 0,75 Prozent gehalten werden, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Beim Dreimonats-Libor handelt es sich um einen Marktzins, den die Nationalbank nur indirekt steuern kann. Er lag am Donnerstag bei 0,185 Prozent.
Die SNB geht davon aus, dass die Wirtschaft dieses Jahr um 2,5 Prozent wächst. Bei ihrer letzten Lagebeurteilung im Juni hatte sie ein Wachstum von rund 2 Prozent vorhergesagt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erwartet gemäss einer ebenfalls am Donnerstag publizierten Prognose ein etwas höheres Wachstum von 2,7 Prozent.
Für 2011 gab die SNB keine konkrete Prognose ab.
Die Nationalbank behält den Leitzins auf 0,25 Prozent. /
Sie rechnet aber mit einer deutlichen Abschwächung des Wachstums, nachdem die Erholung zuletzt überraschend stark war. Das SECO geht von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,2 Prozent aus. Erholung nicht nachhaltig Sorgen bereitet den Währungshütern die abnehmende Dynamik der Weltkonjunktur. Die wirtschaftliche Erholung sei noch nicht nachhaltig. Für die Wirtschaft in der Euro-Zone gab sich die SNB etwas zuversichtlicher, zumal der schwache Euro die Exporte ankurbelt. Die Kehrseite der Medaille ist der starke Franken, der vor allem der Schweizer Export-Industrie und dem Tourismus zusetzt. Erwartungsgemäss machte die Nationalbank aber keine Angaben zu allfälligen Interventionen auf dem Devisenmarkt. Am Mittwoch hatte der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) die SNB aufgefordert, auf dem Devisenmarkt einzugreifen, um den Franken zu drücken. Die SNB erklärte lediglich, dass sie bei Deflationsgefahr, die sich aus der Franken-Aufwertung ergeben könnte, «die notwendigen Massnahmen» ergreife, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Der Franken gab daraufhin nach: Gegenüber dem Euro und dem Dollar verlor er um über 1 Rappen.
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