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«Quentin Tarantino ist snobistisch und elitär»Rom - Der italienische Kulturminister Sandro Bondi ist äusserst unzufrieden mit Quentin Tarantino, dem Präsidenten der kürzlich zu Ende gegangenen 67. Ausgabe des Filmfestivals von Venedig. Der US-Regisseur sei «snobistisch und elitär», sagte Bondi.fkl / Quelle: sda / Freitag, 17. September 2010 / 15:17 h
Tarantino verkörpere eine Kultur, die «Gefühle und Geschmack unseres Volkes und seiner Tradition keineswegs» berücksichtige, sondern sie als grob und veraltet betrachte, erklärte Bondi in einem Interview mit dem Wochenmagazin «Panorama» vom Freitag.
Die Wahl des Jurypräsidenten sei zwar ein autonomer Beschluss des Festivals, räumte Bondi ein. Da der Anlass jedoch grossteils vom Staat finanziert sei, werde er im Namen der Regierung, die das italienische Volk repräsentiere, in Zukunft bei der Wahl des Jurypräsidenten ein Wort mitreden.
Preise für Tarantinos Freunde Aus den staatlichen Kassen stammen sieben der zwölf Millionen Euro Budget des Festivals.Sandro Bondi glaubt, dass Tarantino seine Freunde begünstigt hat. /
Italienische Medien beschuldigten Tarantino, bei der Vergabe der prestigereichsten Preise seine Freunde begünstigt zu haben. Tarantinos Ex-Lebensgefährtin Sofia Coppola hatte den Goldenen Löwen für ihren Film «Somewhere» erhalten. Sein Freund Alex de la Iglesia war für die Regie von «Balada Triste de la trompeta» mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet worden, während Regisseur Monte Hellman, Produzent von Tarantinos Films «Reservoir Dogs», den Preis für seine Karriere erhalten hatte. Bondi, ein Vertrauensmann von Regierungschef Silvio Berlusconi, zeigte sich enttäuscht, dass keines der vier italienischen Filme im Wettbewerb eine Auszeichnung erhalten habe. Minister meint: Falsche Themen In den vergangenen Monaten hatte Bondi italienischen Regisseuren vorgeworfen, keinen Enthusiasmus in den Zuschauern mehr zu wecken. Italien produziere keine Filme mehr, die ausserhalb der nationalen Grenzen auf Interesse stiessen, kritisierte der Minister. Jetzt sieht er sich bestätigt: «Die Resultate dieses Festivals zwingen jeden, die Augen zu öffnen und Selbstkritik zu üben.» Die Ursache der Krise liege in der Themenwahl, sagte der konservative Politiker, der in Lausanne aufgewachsen war: Die Regisseure würden meist soziale und politische Themen wählen.
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