Die oppositionellen Sozialisten (MSZP) dürften die meisten ihrer bisherigen Bastionen in der Hauptstadt Budapest und in den Grossstädten des Landes verlieren.
Bis Mitte Nachmittag lag die Beteiligung bei 31,5 Prozent und damit um 3,2 Prozentpunkten unter der von vor vier Jahren zum gleichen Zeitpunkt. Die Schliessung der Wahllokale war auf 19 Uhr angesetzt. Mit aussagekräftigen Ergebnissen wurde erst am späten Abend gerechnet.
Budapester Oberbürgermeister trat nicht mehr an
Gewählt wurden die Volksvertretungen in 3176 Gemeinden, in den 19 Bezirken, in Budapest und in den 23 Budapester Stadtbezirken.
Viktor Orban mit seinem Bund Junger Demokraten kann mit einem weiteren Erfolg rechnen. /


Nach Angaben der Landeswahlkommission (OVB) gingen insgesamt 68'000 Kandidaten ins Rennen um 17'000 zu vergebende Mandate.
In den Gemeinden und in den Budapester Stadtbezirken wurden auch die Bürgermeister in direkter Abstimmung gewählt. Insgesamt waren 8,2 Millionen Ungarn zur Stimmabgabe aufgerufen.
In der Hauptstadt Budapest trat der seit 20 Jahren amtierende Oberbürgermeister Gabor Demszky nicht mehr an. Als klarer Favorit für die Nachfolge gilt der FIDESZ-Kommunalpolitiker Istvan Tarlos.
Viktor Orban will «konservative Revolution»
Demszky, ein ehemaliger Dissident im kommunistischen Regime, war Mitbegründer des liberalen Bundes Freier Demokraten (SZDSZ). Diese Partei war im Vorjahr praktisch von der politischen Bühne verschwunden.
Bei der Parlamentswahl im April hatten die Rechten eine Zweidrittelmehrheit errungen. Der im Mai angetretene Ministerpräsident Viktor Orban will das Land im Sinne einer «konservativen Revolution» umbauen.