Die Kürzungen betreffen ausschliesslich den Kraftwerksbau, wie Alstom am Montag ankündigte. Grund seien die negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Turbinenbau für Kohle- und Gaskraftwerke.
Das Geschäft mit Wasser- und Windkraftwerken sei dagegen nicht betroffen. Der Stellenabbau solle bis März 2012 vollzogen werden.
Wie Carsten Nemitz, Sprecher von Alstom Schweiz, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte, könnten in der in den Schweizer Werken bis zu 750 von 6200 Stellen wegfallen. Das sei der Rahmen, die konkrete Zahl stehe noch nicht fest. Nun würden Gespräche mit den Sozialpartnern aufgenommen.
Grösster Arbeitgeber im Aargau
Alstom hatte im Jahr 2000 die ABB Kraftwerke AG mit Sitz in Baden übernommen, welche aus der traditionsreichen Brown, Boveri & Cie. (BBC) entstanden war. Alstom ist der grösste private Arbeitgeber im Aargau.
2008 hatte Alstom noch die Schaffung von 600 zusätzlichen Stellen in der Schweiz angekündigt, nachdem 2004 bereits 550 Stellen gestrichen worden waren
Abbau der Energiesparte
Der Abbau in der Energiesparte soll bis März 2012 vollzogen werden, teilte Alstom mit. Besonders betroffen seien die Standorte in der Schweiz, Deutschland und den USA.
Im Aargau ist Alstom der grösste private Arbeitgeber. /


Als weitere Länder nannte der Kraftwerks- und Zugbauer Grossbritannien, Ungarn, Norwegen und Frankreich. 1000 Arbeitsplätze sollen dadurch wegfallen, dass Mitarbeiter in Pension gehen oder Temporärverträge nicht verlängert werden.
Die Kürzungen betreffen ausschliesslich den Kraftwerksbau. Im Transportgeschäft, dem zweiten Standbein des Konzerns, stellt Alstom den Hochgeschwindigkeitszug TGV her. Das Unternehmen zählt weltweit rund 81'000 Mitarbeiter, davon rund 6000 in der Schweiz.
Kritik der Personalverbände
Der Verband Angestellte Schweiz kritisierte, dass - wie beim Abbau von 550 Stellen im Jahr 2004 - die Schweiz wieder überproportional betroffen sein solle. In Frankreich, dem Heimatland des Alstom-Konzerns, seien nur gerade 200 Stellenstreichungen geplant. Dagegen solle in Birr knapp die Hälfte der Belegschaft ihren Arbeitsplatz verlieren.
Der Verband und die Gewerkschaft Unia wollen für den Erhalt möglichst vieler Stellen kämpfen. Alstom solle prüfen, wie weit die aktuelle Krise mit Kurzarbeit überbrückt werden könnte. Auch solle sich der Bundesrat für den Werkplatz Schweiz einsetzen.