Als der damalige Sozialminister Pascal Couchepin 2003 von einer Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre sprach, rief er in weiten Kreisen einen Sturm der Entrüstung hervor. Die Idee fand damals jedoch auch Anhänger: Der Arbeitgeber- und der Gewerbeverband forderten in der Folge ebenfalls das Rentenalter 67.
Diese Forderung steht nun wieder im Raum: Am Donnerstag hat der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) ein Modell für eine stufenweise Anhebung des Rentenalters auf 67 vorgestellt. Demnach soll das Rentenalter ab 2018 während einer Dauer von 12 Jahren angepasst werden.
Wann jemand in Pension gehen kann, wäre abhängig von der finanziellen Gesundheit der AHV: Das Rentenalter würde Jahr für Jahr so festgelegt, dass 70 bis 80 Prozent der Ausgaben mit den Beiträgen gedeckt werden könnten.
Der Gewerbeverband will stufenweise die Erhöhung des Rentenalters auf 67 erhöhen. /


Im Jahr 2030 läge das Rentenalter nach den Berechnungen des Verbandes bei 67 Jahren, und zwar für Männer und Frauen.
Fit und leistungsfähig
«Eine Erhöhung des Rentenalters ist den Betroffenen zuzumuten», sagte Verbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler vor den Medien in Bern. Schliesslich sei die grosse Mehrheit der Erwerbstätigen heute nicht nur fit und leistungsfähig, sondern auch leistungswillig.
Aus Sicht des Gewerbeverbandes ist eine Erhöhung des Rentenalters unumgänglich. Obwohl die AHV heute positive Rechnungsabschlüsse erziele, sehe ihre finanzielle Zukunft düster aus, hält der Verband fest. Gemäss Prognosen des Bundesamtes für Sozialversicherungen gerate die AHV ohne Sanierungsmassnahmen ab 2017 in Schwierigkeiten.