«Wir waren eine demokratische Gruppe. Immer wenn wir eine Entscheidung treffen mussten, haben wir abgestimmt.» Die 32 mit ihm am Mittwoch und Donnerstag nach und nach aus der Mine San José geretteten Männer seien «gute Kollegen» und hätten sich «gut organisiert», sagte Barrios am Freitag (Ortszeit). «Die Einheit war der Schlüssel.»
Barrios spielte in der Gruppe aufgrund medizinischer Grundkenntnisse eine wichtige Rolle. Er verteilte in Absprache mit Ärzten Medikamente an die anderen Verschütteten, beobachtete ihren Gesundheitszustand und impfte sie gegen Tetanus und Diphtherie.
Nach fast 70 Tagen in dem warm-feuchten Rettungsraum leidet der 50-Jährige jedoch nun selbst unter gesundheitlichen Problemen. Aufgrund der Dunkelheit in dem Stollen habe er Sehstörungen, und auch eine Zahnbehandlung sei nötig, sagte er.
Grund zum Kämpfen
Zudem hat Barrios nach den Wochen in dem unterirdischen Verliess auch mit seelischen Problemen zu kämpfen. Er werde sich von Psychologen behandeln lassen. Es sei «fürchterlich» in 700 Metern Tiefe gewesen und «sehr schwer», dort immer den Lebensmut zu behalten.
Sie warteten monatelang: Angehörige der Kumpels. /


Der Gedanke an seine Lebensgefährtin habe ihm Kraft gegeben, sagte Barrios. «Mehrere Male hatte ich alle Hoffnung verloren. Aber ein Mensch braucht immer einen Grund, um weiter zu kämpfen. Und sie war mein Grund.»
Pakt des Schweigens hält
Besonders schlimm war laut Barrios die Zeit seit dem Einbruch der Mine am 5. August bis zum ersten Kontakt mit der Aussenwelt am 22. August. Über diese Zeit wollen die 33 Kumpel nicht berichten.
Die Verschütteten hatten noch in der Tiefe einen Pakt des Schweigens geschlossen. Bis Samstag zumindest hielt diese Abmachung zumindest - obwohl Medien viel Geld für Interviews geboten haben sollen.