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Alu-Dose: Ökologisch schlechteste VerpackungWien - Die Alu-Dose ist eine der ökologisch ungünstigsten Getränkeverpackungen. Nach Möglichkeit sollte man Getränke lieber in Mehrwegflaschen kaufen. Das erklärt «die umweltberatung» aus Anlass der Giftschlamm-Katastrophe des ungarischen Aluminiumwerks MAL.sl / Quelle: pte / Mittwoch, 20. Oktober 2010 / 09:13 h
Nach dem Unglück zu Monatsbeginn hat der Betreiber den Vollbetrieb in der Vorwoche wieder aufgenommen. Umweltexperten weisen auf Gefährlichkeit und Aufwand der Aluminium-Erzeugung und fordern Politik, Wirtschaft und Konsumenten zum Umdenken auf.
Aus Umweltsicht birgt Aluminium gleich mehrere Probleme, erklärt Johanna Leutgöb, Leiterin des Fachbereichs Ressourcen und Abfall bei «die Umweltberatung», gegenüber pressetext. «Einerseits benötigt man Chemikalien, die die Umwelt gefährden, und grosse Energiemengen, um Aluminium aus dem Ausgangsmaterial Bauxit zu gewinnen. Andererseits erfolgen Abbau und Produktion oft in Ländern mit schlechten sozialen Bedingungen und unzureichenden Umweltstandards», so die Expertin. Der Bauxit-Abbau ist zudem oft mit Abholzung und Zerstörung von tropischem Regenwald verbunden.
Schlechte Klimabilanz Doch auch das Klima leidet an der Alu-Dose. Einer Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung zufolge verursacht Bier in der Dose dreimal mehr CO2-Ausstösse als in der Mehrwegflasche. Zwar benötigt das Wiedereinschmelzen einer getrennt entwerteten Aludose laut Angaben des Europäischen Aluminiumverbands nur fünf Prozent der Energie der Erstherstellung. «Die Wiederverwendung ist jedoch ökologisch immer besser als die Wiederverwertung. Zudem landen Dosen oft im Restmüll und können nicht mehr getrennt werden», so Leutgöb. Auch Leutgöb sieht Aluminium als kostbaren Rohstoff mit vielen Vorteilen. Als Wegwerfprodukt für Getränke sei es jedoch zu schade. «Die Gesellschaft sucht derzeit intensiv, wie sie Rohstoffe schonen und Energie sparen kann.Aus Umweltsicht birgt Aluminium gleich mehrere Probleme. /
Alle sinnvollen Möglichkeiten müssen dazu ausgeschöpft werden. Bei den Getränken ginge das viel unkomplizierter als etwa in der Mobilität», so die Expertin. Die günstigste Variante sei die Mehrweg-Glasflasche, da sie bis zu 60 mal wieder befüllt werden kann. Entsprechende Systeme hätten sich in Europa längst etabliert. Mehrweg als Ausweg Trotz ihrer Vorteile hat die Mehrweg-Glasflasche schon bessere Zeiten erlebt. Etwa in Österreich verbannten die Diskonter die Flaschen aus ihren Regalen. In Deutschland ist die Situation zwar besser, doch kann auch hier der Konsument nicht erkennen, ob eine Glasflasche nach der Rückgabe wiederbefüllt wird oder nicht. Das ist ein Problem, da die Klimabilanz der Einweg-Glasflasche ebenso schlecht ist wie die der Alu-Dose. «Glasflaschen muss man zur Wiederverwertung auch wieder auf 1000 Grad erhitzen. Eine bessere Kennzeichnung wäre somit wichtig», betont Leutgöb. Einiges deute darauf hin, dass sich die Rahmenbedingungen für Mehrweg zum Guten ändern werden. Die österreichische Politik diskutiert derzeit über eine Rückkehr zur Wiederverwendung, für die selbst die Wirtschaft teils aufgeschlossen ist. «Mehrere Abfüller befürworten sie, doch der Handel hat dadurch Mehrarbeit. Wir brauchen deshalb wieder innovative Ansätze für Mehrwert», so die Expertin. In Österreich ist ein Ökobonus-System in Überlegung, das Handelsketten zur Erhöhung des Angebots an Getränken in Mehrwegflaschen motivieren soll.
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