Auf Druck der konservativen Regierung beschleunigte der Senat nach Angaben aus Parlamentskreisen seine Beratungen über die Anhebung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre. Damit soll sichergestellt werden, dass am Freitag die Schlussabstimmung stattfinden kann.
Präsident Nicolas Sarkozy bekräftigte erneut, er werde an der unpopulären Reform festhalten. «Wir können nicht das einzige Land in der Welt sein, in der eine Minderheit alles blockiert», sagte er. «Wer die Wirtschaft, die Betriebe und das Alltagsleben der Franzosen als Geisel nimmt, zerstört Arbeitsplätze.»
Die Regierung hofft darauf, dass mit den am Wochenende beginnenden Herbstferien die Protestbewegung abebbt. Doch die Gewerkschaften halten ihren Druck aufrecht. Sie planen zudem «neue Formen von Protest» für die Zeit nach der Verabschiedung.
Zunächst wurden keine Flüge gestrichen.(Symbolbild) /


Es gebe keinen Grund, die Proteste zu stoppen, sagte der Chef der einflussreichen Gewerkschaft CGT, Bernard Thibault. Er warf der Regierung Uneinsichtigkeit vor. «Wir müssen unsere kraftvollen Aktionen schon in der kommenden Woche fortsetzen», sagte Thibault.
Frankreich muss mehr Strom importieren
Auch am Donnerstag kam es zu massiven Behinderungen im Strassen- und Flugverkehr sowie zu Engpässen bei der Benzinversorgung. Ein Viertel der Tankstellen haben keine Vorräte mehr. Trotz der Ankündigung Sarkozys, alle Blockaden von Benzindepots zu beenden, blieb der Zugang zu mindestens 14 Lagern versperrt.
Demonstranten liefern sich Katz- und Mausspiele mit der Polizei und besetzten die Depots immer so lange, bis die Sicherheitskräfte auftauchten. Aber auch wenn alle Lager wieder zugänglich sein sollten, ist das Versorgungsproblem nicht gelöst.