Die Taliban seien unter Druck wie nie zuvor, sagte er am Freitag in Berlin weiter. Eine weitere wichtige Wegmarke werde im November erreicht, wenn der NATO-Gipfel in Lissabon voraussichtlich den Beginn der Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die Afghanen ab 2011 beschliessen werde.
Rasmussen äusserte sich auch zum Umgang mit Atomwaffen in der neuen NATO-Strategie, die das Bündnis ebenfalls in Lissabon verabschieden will. Solange Atomwaffen in der Welt seien, brauche auch die NATO Atomwaffen zur Abschreckung, betonte er. Das Ziel müsse aber dennoch eine atomwaffenfreie Welt sein, was auch US-Präsident Barack Obama anstrebt.
Keine Überforderung
Merkel zeigte sich erfreut, dass auch der russische Präsident Dmitri Medwedew zu dem Gipfel nach Lissabon reisen wird, um am NATO-Russland-Rat festzuhalten. Zugleich dämpfte sie jedoch Spekulationen über eine Einbindung Russlands in die NATO.
Raketenabwehrsystem alternativlos: Anders Fogh Rasmussen. /


Bei dem Treffen wollten Russland und die NATO gemeinsam analysieren, welche Gefahren drohten und wo eine Zusammenarbeit möglich sei. Wenn man mehr schaffe, sei dies gut. Es dürfe jedoch keine gegenseitige Überforderung geben, lieber gegenseitige Erfolgserlebnisse, sagte Merkel.
Eines der wichtigsten Gesprächsthemen mit Russland wird voraussichtlich der Aufbau einer Raketenabwehr sein, die sich gegen die Bedrohung aus Staaten wie dem Iran richten soll.
Raketenschild «alternativlos»
Rasmussen bezeichnete das umstrittene Raketenabwehrsystem für ganz Europa als alternativlos. Mehr als 30 Länder hätten heute schon die Fähigkeiten oder strebten danach, Raketen mit konventionellen oder nuklearen Gefechtsköpfen einzusetzen, sagte er auf einer Sicherheitskonferenz der Grünen-Bundestagsfraktion in Berlin.
Ausdrücklich bekannte sich Rasmussen zur Einbeziehung Russlands in den Aufbau eines solchen Schildes. Diese Raketen bedrohten nicht nur NATO-Länder, sondern auch russische Städte.