Im Senat dürften sie ihre Mehrheit demnach knapp halten. Obama rief seine Anhänger in der Nacht zu Montag eingehend zur Stimmabgabe auf, um einen Sieg der Republikaner (GOP) abzuwehren. «Es wird sehr knapp werden», sagte Obama in Chicago: «Die andere Seite ist hoch mobilisiert. Wir müssen sicherstellen, dass wir es auch sind.»
Obamas Demokraten fürchten die Wahlmüdigkeit der eigenen Anhänger, die aus Enttäuschung über die bisherigen Ergebnisse von Obamas Politik zu Hause bleiben könnten.
Präsident Barack Obama: Niederlage vor Augen. /


Im Endspurt vor der Wahl hielt Obama landesweit Kundgebungen ab, um die Basis zu mobilisieren.
Zuletzt bemühte er sich in den umkämpften Staaten Ohio, Pennsylvania, Connecticut und Illinois um Wählerstimmen. Danach kehrte er nach Washington zurück, um mit seinen zwei Töchtern und geladenen Kindern im Weissen Haus Halloween zu feiern.
Allheilmittel der GOP: Weniger Staat
Die Republikaner zeigten sich am Montag siegesgewiss. «Wir haben Präsident Obamas Rezepte ausprobiert, es hat nicht funktioniert», sagte ihr Fraktionschef im Repräsentantenhaus, John Boehner. Niedrige Steuern und weniger Staat seien das einzige Mittel gegen die Wirtschaftsflaute in den USA.
Die ehemalige Gouverneurin von Alaska und frühere Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin forderte die Wähler auf, Obama und den Demokraten an der Wahlurne eine klare Botschaft zu schicken: «Sie haben es vermasselt, Präsident Obama.»
84 Prozent mit Wirtschaft unzufrieden
In einer am Montag von NBC und dem «Wall Street Journal» veröffentlichten Umfrage befürworteten 49 Prozent der Befragten einen Kongress unter Kontrolle der Republikaner, nur 43 Prozent wünschten eine Mehrheit der Demokraten.
Die Umfrage dokumentierte eine tiefe Unzufriedenheit der Wähler mit dem Zustand des Landes: 84 Prozent zeigten sich unzufrieden mit dem Zustand der Wirtschaft. 60 Prozent stimmten der Aussage zu, die USA befänden sich ganz generell auf dem falschen Weg.