Wie mehrere Medien am Donnerstag in Oslo übereinstimmend berichteten, sollen etwa 15 bis 20 Spezialisten von einem Büro in der Nachbarschaft der US-Botschaft aus die Überwachung von mehreren hundert Einheimischen rund um die Uhr organisieren.
Chef der vor knapp zehn Jahren geschaffenen Organisation SDU (Surveillance Detection Unit) sei der pensionierte Ex-Chef der Antiterroreinheit von Norwegens Polizei, Olaf Johan Johansen, hiess es in den Berichten. Ziel soll die Verhinderung von Anschlägen auf das Botschaftsgebäude und die Residenz des Botschafters sein.
Norwegens Justizminister Knut Storberget sagte dem Sender TV2 zu dessen Enthüllungs-Bericht, die heimische Regierung wisse nichts von solchen US-Aktivitäten. Er meinte weiter: «Wir haben eine Untersuchung in Gang gesetzt.
Norwegische Regierung weiss nichts von heimlichen Zuhörern. /


Sie soll klären, ob es irgendwo Genehmigungen für etwas gegeben hat, das norwegische Gesetze verletzen würde.»
Im selben Sender wollte der Sprecher der US-Botschaft, Tim Moore, nicht auf die Frage antworten, ob die Überwachungsarbeit mit den Behörden in Oslo abgesprochen sei. Er sagte «intensive Zusammenarbeit» mit norwegischen Stellen bei der Aufklärung zu.
Neben dem Ex-Antiterrorchef Johansen wurden ein früherer Abteilungsleiter der Osloer Polizei sowie mehrere ranghohe Ex-Beamte der Kripo, des Militärs und der Zivilbereitschaft als SDU-Mitarbeiter genannt.
Sie sollen mehrere hundert «verdächtige» Personen erfasst und fotografiert sowie ihre Daten über eine eigens eingerichtete Datenbank SIMAS (Security Incident Management Analysis System) dem Antiterror-Chef der US-Botschaft zugänglich gemacht haben. Nach den Medienangaben gibt es ähnliche SDU-Einheiten auch in anderen Ländern.