«Viele Unternehmen haben gesehen, was sie die Krise gekostet hat. Sie setzten nun vermehrt auf Flexibilität, um konkurrenzfähig zu bleiben», sagte Konzernchef Patrick De Maeseneire am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Das Geschäft der Stellenvermittler wird unmittelbar von der Konjunktur beeinflusst.
Im dritten Quartal 2010 wuchs der Umsatz verglichen mit 2009 unerwartet deutlich von 3,72 Mrd. auf 5,06 Mrd. Euro. Während der Konzern weiter strikt auf die Kosten achtet, stieg der operative Gewinn (EBIT) um 69 Prozent auf 216 Mio. Euro.
Unter dem Strich kletterte der Reingewinn um 42 Prozent auf 128 Mio. Euro, wie am Dienstag bekannt gegeben wurde.
Stellenvermittler Adecco. /


Damit übertraf Adecco die Erwartungen des Marktes teils deutlich. An der Börse stieg der Kurs am Morgen um 3,1 Prozent, während der Schwergewichte-Index SMI leicht schwächer tendierte.
Optimistischer Konzernchef
Adecco wuchs in den Hauptmärkten Nordamerika und Frankreich, wo der Stellenvermittler rund die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet, jeweils um etwa einen Fünftel. Obwohl es Sorgen um die Weltkonjunktur und speziell um die Situation in den USA gibt, ist De Maeseneire weiter zuversichtlich.
«Im Sommer war die Stimmung eher pessimistisch, nun kommt ein gewisser Optimismus zurück. Ich erwarte, dass die Entwicklung im nächsten Jahr stabiler und berechenbarer sein wird», sagte der Konzernchef. Umsatzentwicklung und Profitabilität sollten sich nach Einschätzung der Konzernführung weiter gut entwickeln.
Kosten im Zentrum
Den Bestand von derzeit 31'000 Mitarbeitenden will Adecco dennoch weiterhin nicht massiv ausbauen. Wie Finanzchef Dominik de Daniel erklärte, baut Adecco vorsichtig und gezielt in Wachstumsmärkten auf.
Adecco hat in der Krise 2008/09 rasch reagiert und Tausende von Stellen gestrichen. Auch wurde die Zahl der Zweigstellen deutlich reduziert.