Allein im Strombereich sollen etwa 45'000 Kilometer Leitungen neu gebaut oder modernisiert werden. Nur etwa die Hälfte der Investitionen sei von Privatunternehmen zu stemmen. Die anderen 100 Milliarden müssten also aus öffentlichen Mitteln aufgebracht werden.
Oettinger will deshalb bis Sommer nächsten Jahres neue öffentliche Finanzierungsinstrumente vorschlagen. Die Kommission will die EU-Mitgliedstaaten zu einer engen Zusammenarbeit bewegen, um die grenzüberschreitenden Netze auszubauen.
Völlig ohne Anbindung
Die drei Baltenstaaten sind etwa noch völlig ohne Anbindung an ihre EU-Nachbarn.
Der EU-Energiekommissar Günther Oettinger will in die Stromnetze investieren. /


Auch Spanien und Portugal sind eine Insel, was die Stromversorgung angeht. Bis 2012 sollen die Mitgliedstaaten Projekte von besonderem europäischen Interesse festlegen.
Ein wichtiger Sektor ist der Aufbau von Windparks in der Nordsee, wo durch die Kooperation der zehn Anrainerländer Leitungskosten einzusparen wären. Auch müssen Speicher- und Transportkapazitäten für die umweltfreundliche Energie von der Küste geschaffen werden, damit Strom aus den Windmühlen im Norden Haushalte in süddeutschen Grossstädten versorgen könnte.
Priorität bei der Gasversorgung haben die neuen Pipelines in Südosteuropa, um Gas aus der kaspischen Region beziehen zu können. In der Region gibt es drei konkurrierende Pipeline-Projekte von Unternehmen: Nabucco, Southstream und die trans-adriatische Pipeline TAP.