Die Beratungen über die Folgen aus den zahlreichen Skandalen um den sexuellen Missbrauch von Kindern der vergangenen Monate und Jahre sollte der Präfekt der Glaubenskongregation des Vatikan leiten, der US-Kardinal William Joseph Levada.
Opferverbände in den USA kritisieren Levadas Umgang mit den Skandalen. Der konservative Levada war früher Erzbischof von San Francisco. 2002 ging dort ein Priester mit Erfolg gerichtlich gegen das Erzbistum vor; er war nach eigener Aussage von der Kirche unter Druck gesetzt worden, nachdem er die Annäherungsversuche eines offenbar pädophilen Priesters an einen Jugendlichen gemeldet hatte.
Tausende von Missbrauchsopfern
In den vergangenen Jahren und Monaten waren in den USA und in Europa zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester und in katholischen Einrichtungen aufgedeckt worden.
Papst Benedikt XVI. /
![](/img/temp/bq/6fcda9c4645d9f1629cb4b149754c63e.gif)
![](/img/1x1transp.gif)
In Irland wurde vor einem Jahr der sogenannte Murphy-Bericht veröffentlicht, wonach katholische Würdenträger dort jahrzehntelang Vergewaltigungen und Misshandlungen von Minderjährigen vertuscht hatten.
Insgesamt war von 14'500 Opfern die Rede. Nach der Veröffentlichung des Berichts in Irland waren unter anderem auch in Deutschland, dem Heimatland des Papstes, sowie in Österreich, der Schweiz, Belgien und in Italien Missbrauchsskandale um katholische Geistliche bekannt geworden.
Benedikt XVI. verurteilte die Vergehen wiederholt und traf Missbrauchsopfer. Ausserdem verschärfte der Vatikan die Regeln für den Umgang mit Missbrauchsfällen, nach Einschätzung von Opferverbänden allerdings nicht ausreichend.