Wie die Parlamentspressestelle mitteilte, dürften lediglich angemeldete Besucher-Gruppen das Parlament weiter besuchen. Auch die Sicherheitsmassnahmen rund um das Reichstagsgebäude wurden verschärft.
«In erheblichem Umfang» seien die Kontrollen und andere Massnahmen zum Schutz des Bundestages verstärkt worden, sagte auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Er sprach von zusätzlichen Sperren und dem Einsatz von 60 Polizisten rund um das Gebäude.
Bereits seit Donnerstag ist das Reichstagsgebäude im Zentrum Berlins mit Absperrgittern gesichert. Die neuen Sicherheitsmassnahmen sind offensichtlich eine Reaktion auf angebliche Anschlagspläne islamistischer Terroristen gegen den Reichstag.
Keine konkreten Hinweise
Die Polizei hat nach eigenen Angaben aber keine Hinweise auf konkrete gegen den Reichstag gerichtete Pläne.
Die bei Touristen beliebte Kuppel des Reichstags ist gesperrt. /


Von Plänen, bestimmte Gebäude zu überfallen, sei nichts bekannt, sagte ein Polizeisprecher. Angaben über die Gründe für die Ausdehnung der Massnahmen wollten weder Polizei noch Parlamentspressestelle machen.
Dagegen sagte Innensenator Körting, Hinweise, wonach eine Gruppe von Terroristen unterwegs sei und es konkrete Objekte als Anschlagsziele gibt, seien «plausibel».
Anlass zur Sorge
Es gebe zwar Hinweise auf mögliche Anschlagsplanungen, sagte Körting weiter, er könne aber nicht bestätigen, dass diese realistisch seien. Er sprach von «vielen Unwägbarkeiten». Es gebe zwar Anlass zur Sorge, jedoch nicht zur Hysterie.
Nach Medienberichten soll das deutsche Bundeskriminalamt unter anderem die Möglichkeit eines Sturmangriffs mehrerer Terroristen auf den Reichstag in Erwägung ziehen - nach dem Vorbild der Attacken im indischen Mumbai 2008. Damals hatten Terroristen in aufeinander abgestimmten Attacken zeitgleich mehrere Ziele, darunter einen Bahnhof und ein Luxus-Hotel angegriffen. Beim mehrtägigen Angriff starben 166 Menschen.