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Präsident der Kantonsregierungen: «Schweiz ist kein Steuerparadies»Brüssel - Die Schweiz ist weder ein Steuerparadies noch ein schlechter Schüler bei der Besteuerung: Als Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) verteidigte der Waadtländer Regierungspräsident Pascal Broulis am Dienstag in Brüssel das Schweizer Steuersystem.fest / Quelle: sda / Dienstag, 23. November 2010 / 22:48 h
Im Rahmen der 50-Jahr-Feierlichkeiten der Schweizer Mission bei der EU strich Broulis die Diversität des Steuersystems sowie die Verteilung zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden hervor. «Steuern sollte man nie politisch nutzen, sie helfen, die Leistungen zu finanzieren, die wir offerieren», sagte der FDP-Politiker.
Die Erläuterungen des Waadtländer Staatsrates stiessen beim Präsidenten der belgischen Nationalbank, Guy Quaden, auf Interesse.
Pascal Broulis. /
Denn in Belgien schwelgt ein Streit über die Verteilung der Steuereinnahmen zwischen der Bundesebene und den Regionen. Auf eine entsprechende Frage Quadens verwies Broulis auf den Finanzausgleich, der in der Schweiz praktiziert wird. Kritik an Irland und Griechenland Wie bereits in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «24 Heures» vom Dienstag kritisierte Broulis in Brüssel die Steuermodelle der Euro-Sorgenkinder Griechenland und Irland. Sie hätten ihre direkten Steuern reduziert und sich auf den indirekten Steuern wie der Mehrwertsteuer ausgeruht. Irland habe zudem zu stark auf die Unternehmenssteuer gesetzt. Je grösser das Spektrum der Steuern sei, desto weniger «ist ein Land einem Konjunkturfaktor» ausgesetzt. Zähle man Steuern und Sozialbeiträge zusammen, liege der Steueranteil der Schweiz im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) von 2008 bei 29,2 Prozent, sagte Broulis. Damit liege die Schweiz hinter Frankreich (43,1) und Deutschland (36,4), aber vor Japan (28,3) und den USA (26,9).Bilaterale Themen Broulis nutzte den Besuch in Brüssel auch, um mit dem Leiter der Mission, Botschafter Jacques de Watteville, über die bilateralen Herausforderungen und die Rolle der Kantone bei den Beziehungen zur EU zu sprechen.
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