Unter den Kandidaten seien «Klempner, Seeleute und so weiter», sagte der Sprecher des Justizministeriums, Hjalti Zophoniasson. Kandidieren konnte demnach jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und von mindestens 30 Menschen unterstützt wird. Mitglieder politischer Parteien waren nicht unter den Kandidaten.
Zur Abstimmung waren 230'000 Isländer aufgerufen.
Das isländische Parlament in Reykjavik. /


Laut Zophoniasson zeichnete sich eine geringe Beteiligung von etwa 50 Prozent ab. Die Auszählung sollte am Sonntagmorgen beginnen, erst am Montagabend dürfte das Ergebnis bekanntgegeben werden.
Die Bürger-Kommission soll ab Februar zwei bis vier Monate lang einen Entwurf für eine komplett neue Verfassung ausarbeiten. Das Parlament hat bei der Verabschiedung das letzte Wort. Es gebe allerdings eine gewisse «moralische» Verpflichtung, den Vorschlag der Kommission anzunehmen, wie Zophoniasson sagte.
Nachdem die Finanzkrise von 2008 das einst wohlhabende Island in den Ruin getrieben hatte, ist die Bevölkerung des nordischen Inselstaates nicht gut auf die politische Klasse zu sprechen. Die isländische Verfassung stammt - bis auf wenige leichte Änderungen - aus dem Jahr 1944, als das Land von Dänemark unabhängig wurde.