Nach dem vorläufigen Ergebnis waren 93,3 Prozent gegen und nur 1,7 Prozent für den im vergangenen Jahr ausgehandelten Vertrag mit den Regierungen Grossbritanniens und der Niederlande.
Fünf Prozent legten am Samstag bei der ersten Volksabstimmung der isländischen Geschichte ungültige Stimmzettel in die Urnen. Die Stimmbeteiligung lag bei etwa 60 Prozent.
Die Ansetzung des Referendums für 235'000 stimmberechtigte Bürger auf der Atlantik-Insel war umstritten, weil Briten und Niederländer inzwischen bereits verbesserte Rückzahlungsbedingungen angeboten haben.
Ministerpräsidentin Jóhanna Sigurdardóttir erklärte, sie sei vom Nein der Bürger zur ursprünglichen Vereinbarung nicht überrascht: «Nun müssen wir weiter verhandeln und das Beste für unser Land herausholen.» Am Vortag hatte sie gesagt, dass sie die Abstimmung wegen der veränderten Ausgangslage bei den Verhandlungen mit Briten und Niederländern für sinnlos halte.
3,8 Mrd. Euro mit 5,5 Prozent Zinsen Icesave bis zum Jahr 2024. Die Summe entspricht mehr als einem Drittel der jährlichen Wirtschaftsleistung auf der Atlantik-Insel. (Symbolbild) /

Schrittweisen Rückzahlungen
In der ersten Vereinbarung verpflichtete sich Island zur schrittweisen Rückzahlung von 3,8 Mrd. Euro mit 5,5 Prozent Zinsen Icesave bis zum Jahr 2024. London und Den Haag hatten 300'000 Kunden aus ihren Ländern vorab entschädigt und verlangen das Geld nun voll zurück.
Die Summe entspricht mehr als einem Drittel der jährlichen Wirtschaftsleistung auf der Atlantik-Insel. Unter den Isländern hatten vor allem die hohen Zinsbelastungen grosse Empörung ausgelöst.