Demnach baut die französische Areva SA im westindischen Bundesstaat Maharashtra zwei 1650-Megawatt-Atomkraftwerke. Nach Angaben von Areva belaufen sich die Kosten dafür auf rund sieben Milliarden Euro. Sarkozy sagte nach einem Treffen mit Premier Manmohan Singh: «Im Nuklearbereich ist unsere Zusammenarbeit grenzenlos.»
Die beiden Reaktoren sollten der Auftakt zu einer Lieferung von insgesamt sechs französischen Atomkraftwerken sein. Sie sollen eine Kapazität von insgesamt knapp 10'000 Megawatt haben. «Der Entscheid ist für die französische Nuklearindustrie sehr vorteilhaft», sagte Sarkozy. Die Reaktoren sollten so bald wie möglich gebaut werden.
Singh sagte, Sarkozys Besuch treibe die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern weiter voran.
Sarkozy fädelte den Deal bei seinem Besuch in Indien ein. Bild: Mit Premierminster Manmohan Singh. /


Die indische Regierung will zur Deckung des dramatisch wachsenden Energiebedarfs vor allem auf den Ausbau der Atomkraft setzen.
Rüstungsaufträge
Im zivil-nuklearen Bereich war die Atommacht Indien mehr als drei Jahrzehnte lang international isoliert, weil sie den Nichtverbreitungsvertrag nicht unterzeichnet hat. Ein 2006 noch unter dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush beschlossenes Abkommen leitete ein Ende der Isolation ein.
Auch die USA und Russland bemühen sich um möglichst grosse Anteile am indischen Nuklearmarkt. Bei Sarkozys Indien-Besuch ging es auch um Rüstungsaufträge. In einem weiteren Abkommen vereinbarten Paris und Neu Delhi, dass Frankreich die 51 Mirage-2000-Kampfflugzeuge der indischen Luftwaffe aufrüstet.
Zweite Indien-Reise
Frankreich bemüht sich zudem um einen Milliardenauftrag, den die indische Luftwaffe für 126 neue Kampfjets ausgeschrieben hat. Sarkozy unterstützte am Montag erneut das Streben Indiens nach einem ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat.
Bei einem Besuch in Neu Delhi im vergangenen Monat hatte US-Präsident Barack Obama ebenfalls seine Unterstützung dafür zugesagt. Sarkozy besucht Indien zum zweiten Mal. Er wird von seiner Ehefrau Carla Bruni-Sarkozy und einer hochrangigen Delegation aus Politikern und Wirtschaftsvertretern begleitet.