Mit der Kundgebung wollte der Partito Democratico (PD), Italiens stärkster Oppositionskraft, den Regierungschef zum Rücktritt auffordern. Zwei Züge von Demonstranten zogen durch die Innenstadt bis zur Piazza San Giovanni in Laterano.
Dort hielt Oppositionschef Pierluigi Bersani seine Abschlussrede. «Diese Demonstration wird der Beginn einer historischen Wende sein, die zum Ende der Regierung Berlusconi führen wird. Hier demonstriert das Italien von Morgen», betonte Bersani.
18 Züge und 1500 Busse brachten Demonstranten aus allen italienischen Regionen nach Rom. Als «Befreiungsfest von Berlusconi», bezeichneten Spitzenpolitiker der PD die Veranstaltung.
Silvio Berlusconi. /


Dem Protest schloss sich auch der Oppositionspolitiker Antonio Di Pietro an. «Heute demonstriert in Rom das gesunde Italien, das Freiheit und Demokratie in diesem Land zurückbringen will», betonte Di Pietro.
Abstimmung am Dienstag
Italiens umstrittener Regierungschef muss sich am Dienstag einem Misstrauensantrag stellen. In den vergangenen Tagen gab es viele Spekulationen über die Zukunft der angeschlagenen Regierung.
Berlusconi appellierte an seinen Ex-Verbündeten Gianfranco Fini sein Kabinett nicht zu stürzen. Er warf den Anhängern Finis vor, nicht aus politischen Gründen, sondern aus reinem persönlichen Ehrgeiz die Regierung zu gefährden.
Der Premierminister zeigte sich überzeugt, dass seine Regierungskoalition die Vertrauensabstimmung am Dienstag gewinnen werde. «Wir werden jedoch nicht mehr über eine breite Mehrheit wie jetzt verfügen, es wird daher schwieriger werden, Reformen im Parlament durchzusetzen», sagte Berlusconi.