45 Prozent der Firmen gaben im Herbst an, der Geschäftsgang leide unter dem Währungsproblem. In den Monaten Juli und August hatte der Anteil lediglich 28 Prozent betragen. Wie die SNB am Freitag berichtete, sind es vor allem exportorientierte Unternehmen in der verarbeitenden Industrie, bei denen sich die Aussichten trüben.
Neben tieferen Margen leiden die Betriebe auch unter Absatzeinbussen, wie die SNB weiter schreibt. Nur 20 Prozent seien in der Lage, zum Ausgleich der Währungsverluste höhere Preise durchzusetzen. Neben Absicherungsstrategien reduzierten die Firmen auch Produktionskosten, derzeit aber selten durch Stellenabbau.
Bei Tourismus und Handel ergebe sich kein klares Bild, so die SNB Für die Banken wirke sich der Frankenkurs neutral bis leicht negativ aus. Kaum Klagen gebe es bei Transportunternehmen, Versicherern, Stellenvermittlern, Treuhändlern und in der Gesundheitsbranche.
Am Mittwochmorgen tendierte der Euro wieder über 1,26 Franken. /

Die Mehrheit der befragten Unternehmen bleibt laut SNB aber dennoch positiv gestimmt für die Zukunft. /

Nicht alle betroffen
Mit 42 Prozent ist die Gruppe der Unternehmen, bei denen die Frankenstärke keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäfte hat, fast gleich gross wie jene, deren Geschäftsgang unter der Währungssituation leidet. Für 13 Prozent der Firmen sind die Folgen des starken Frankens gar positiv. Diese Unternehmen nutzen die Schwäche ausländischer Währungen laut SNB eher zum Aufbau von Liquidität als zur Reduktion von Preisen.
Der Franken ist seit dem Frühsommer vor allem gegenüber dem schwächelnden Euro deutlich stärker geworden. Diese Woche fiel der Euro zeitweise unter den Wert von 1,25 Franken. Die Länder mit der europäischen Einheitswährung sind der wichtigste Markt für die Schweizer Exporteure.
Positive Aussichten
Die Mehrheit der befragten Unternehmen bleibt laut SNB aber dennoch positiv gestimmt für die Zukunft. Die Schweizer Wirtschaft sei im dritten Quartal auf einem «robusten Expansionspfad» geblieben. Mit Ausnahme der Finanzbranche hätten alle Wirtschaftszweige eine grössere Wertschöpfung erzielt als im Vorquartal.