In der griechischen Botschaft sei das verdächtige Paket vom Postbeauftragten geöffnet worden, jedoch nicht explodiert, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Italienische Experten machten den Sprengsatz mit einer kontrollierten Explosion unschädlich.
Vor dem Botschaftsgebäude wimmelte es nach der Entdeckung von Polizisten, Carabinieri und Feuerwehrleuten. Die Strasse in dem Wohnviertel Parioli blieb für den Verkehr geöffnet.
Mehrere Male Fehlalarm
Auch in anderen Vertretungen wurde nach dem Eingang von verdächtigen Päckchen Bombenalarm ausgelöst. Allerdings habe es sich in allen Fällen um falschen Alarm gehandelt, der Verdacht auf Sprengstoff bestätigte sich nicht.
Verdachtsmeldungen kamen aus den Botschaften von Monaco, Venezuela, Marokko, Dänemark, Schweden, der Ukraine und Finnland.
Verbindung zu erstem Anschlag
Die in der griechischen Botschaft entdeckte Paketbombe ähnelte laut Polizei denjenigen, die am Donnerstag in den Vertretungen der Schweiz und Chiles explodiert waren und je einen Botschaftsangestellten schwer verletzt hatten.
Zu den Anschlägen am Donnerstag hatte sich eine anarchistische Gruppe aus Italien mit dem Namen Informeller Anarchistischer Bund (Fai) bekannt.
Ein verdächtiges Paket entpuppte sich als Paketbombe. (Symbol) /


Das Bekennerschreiben der Fai stammte von einer «revolutionären Zelle Lambros Fountas». Fountas war ein griechischer Anarchist, der im März dieses Jahres bei einem Feuergefecht mit der Polizei in Athen ums Leben gekommen war.
Die italienischen Ermittler prüfen gegenwärtig die Kontakte der Fai zur anarchistischen Szene in Griechenland. Mehrere Botschaften, darunter jene der Schweiz und Chiles, waren in Athen Anfang November Ziele von Paketbomben.
Schweizer Botschaft offen
Ungeachtet des erneuten Bombenfundes war die Schweizer Botschaft am Montag wieder normal geöffnet. Die Sicherheitsmassnahmen seien aber in Absprache mit den italienischen Behörden verstärkt worden, hiess es beim Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag auf Anfrage.