fkl / Quelle: news.ch / Montag, 31. Januar 2011 / 09:53 h
Jordanien:
In Jordanien ist das Thema in aller Munde und auf den Titelseiten jeder Zeitung. Die Meinungen gehen jedoch darüber auseinander, ob die Protestierenden sich richtig verhalten oder ob sie nicht zu sehr die Sicherheit gefährden.
Grossbritannien:
Aussenminister William Hague forderte die ägyptische Regierung auf, die „legitimen Forderungen“ der Demonstranten nicht ausser Acht zu lassen. Er äusserte aber auch die Sorge, dass Ägypten in die Hände der «Muslim Brotherhood» fallen könnte.
USA:
Ähnlich äusserte sich auch Barack Obama, der auf friedliche Reformen in Ägypten pocht. Denn je blutiger das Regime den Aufstand niederschlägt, desto mehr gerät Washington unter Druck, sich von Mubarak zu distanzieren. Die USA befindet sich in einem schweren Dilemma: Ägypten zählt zu den Stützpfeilern der US-Aussenpolitik. Jedes Jahr überweist Washington 1,3 Milliarden Dollar alleine an Militärhilfe. Die Sicherheitskräfte, welche die ägyptische Führung gegen die Demonstranten in Stellung bringt, sind mit US-Hilfe ausgerüstet. Ein Sturz des Regimes würde fast mit Sicherheit dazu führen, dass eher anti-amerikanische Gruppen an die Macht kämen
Deutschland:
Und auch Deutschland reagiert mit Vorsicht auf die Ereignisse: Aussenminister Guido Westerwelle rief Mubarak zu einem Dialog mit der Opposition auf. Er warnte vor fundamentalistischen Trittbrettfahrern.
Demonstrationen für Ägypten vor dem UN-Gebäude in New York. /


Gleichzeitig wies Westerwelle den Vorwurf der Doppelmoral in den deutschen Beziehungen zu Ägypten zurück. Ein Teil dieser Kritik am Westen sei jedoch grundsätzlich berechtigt, sagte Westerwelle am Montag dem Radiosender «Deutschlandfunk». «Ich kann aber für die Bundesregierung sagen, dass wir bei den Themen Menschenrechte und Bürgerrechte nicht weggesehen haben.» Trotz aller Partnerschaft und auch der konstruktiven Rolle Ägyptens im Nahost-Friedensprozess habe die Bundesregierung bei der Regierung in Kairo stets die Einhaltung grundlegender Menschenrechte wie Demonstrations- und Pressefreiheit angemahnt.
Israel:
In «aufmerksamer Sorge» verfolgt Israel das Geschehen im Nachbarland. «Der Frieden zwischen Israel und Ägypten dauert seit mehr als drei Jahrzehnten an und es ist unser Ziel, zu gewährleisten, dass diese Beziehungen andauern», sagte Benjamin Netanyahu nach Angaben seines Büros. Ägypten ist das erste arabische Land, mit dem Israel 1979 einen Friedensvertrag schloss und Ägypten ist im Nahost-Konflikt häufig als Vermittler aufgetreten. Israel fürchtet nun, ein möglicher Sturz Mubaraks könnte diesen Frieden gefährden.
Afghanistan:
Die Regierung in Afghanistan gilt zwar nicht als diktatorisches Regime, doch sie ist unbeliebt und wird von vielen Afghanen als korrupt angesehen. Ein Überschwappen der Ereignisse ist dennoch unwahrscheinlich: Zu viele Afghanen sind Analphabeten und können sich über die Ereignisse in der Welt nicht informieren, so wissen sie auch nichts von den Revolten in Ägypten. Karzais öffentliche Reaktion bleibt abzuwarten.
Kuba:
Die kubanische Regierung schweigt bisher über die Ereignisse in Ägpyten. Die Medien berichten beschränkt über das Thema. Berichte in der Staatspresse vermuten die USA hinter der ägptischen Opposition.