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«Schweizer stimmten für alte Werte und Traditionen»Bern - Die Gegner der Waffenschutz-Initiative haben es nach Ansicht der Kommentatoren der Schweizer Zeitungen geschafft, die Abstimmung zu einer Frage über Verlust von Freiheit, Sicherheit, Werten und Traditionen zu machen.fkl / Quelle: sda / Montag, 14. Februar 2011 / 07:34 h
«Sieg der alten Schweiz», titelt zum Beispiel die «Basler Zeitung» in ihrer heutigen Ausgabe, «Sicherheit und Wehrhaftigkeit sind tief verwurzelte Werte», schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» und «die Kraft von pathetischen Symbolen kann stärker sein als nüchterne Vernunft», analysiert der «Bund».
«Das Sturmgewehr im Estrich [...] wurde zu einer Metapher für eine traditionelle, wehrhafte und unabhängige Schweiz», kommentiert das «St. Galler Tagblatt». Eine «geniale Marketingmaschine» habe die Waffenschutz-Initiative zu einer Frage von Gedeih und Verderben des Landes hochstilisiert.
Auch die «Basler Zeitung» ist der Meinung, dass das Bild «der wehrhaften Schweizer» gezielt beschwört wurde.
Die Armee scheint im Volk fest verankert. /
«Es ging bei der Abstimmung nicht um die Waffe im eigenen Schrank, es ging um die Schweizer Identität als solche», heisst es. Nationale Identität Ins gleiche Horn bläst der «Tagesanzeiger»: «Für breite Kreise ging es um eine Frage der nationalen Identität, um die Verteidigung von Freiheit und Selbstbestimmung und den Kampf gegen staatliche Bevormundung.» «Mit solchen Schreckgespenstern lässt sich der Widerstand trefflich organisieren». Auch für den «Bund» halten «in einer Zeit allgemeiner Verunsicherung [...] viele die alten Werte und Traditionen wieder überzeugter hoch». Man klammere sich an den Waffen-Sonderfall als Reflex gegen Staatsbevormundung, ausländischen Druck und allgemeinen Wandel. Armee im Volk verankert Für die «NZZ» könnte die Abstimmung auch ein Hinweis darauf gewesen sein, «dass die Armee im Volk doch besser verankert ist [...]». Denn «die repetitiven Versuche, an der militärischen Wehrhaftigkeit zu rütteln, schlagen an der Urne regelmässig fehl». Eine weitere Ursache für die Niederlage der Befürworter sieht die «Südostschweiz»: «Aus Betroffenheit lanciert [...] kommt sie zu einem Zeitpunkt zur Abstimmung, bei dem sich die kollektive Empörung längst wieder gelegt hat». Meistens habe die Initiative bis dann bereits eine gewisse Wirkung entfaltet, in diesem Fall, «dass den Armeeangehörigen keine Taschenmunition mehr mit nach Hause gegeben wird. Insofern haben die Initianten wenigstens ein Teilziel erreicht.»
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