In Kairo versammelten sich etwa 1000 Polizisten vor dem Innenministerium. Sie verlangten bessere Arbeitsbedingungen und bessere Gehälter. Die gleichen Forderungen stellten die Sicherheitskräfte auf dem Flughafen der Stadt Luxor.
Arbeiter des Bauamtes von Kairo blockierten einen Tunnel in der Hauptstadt, um auf ihre schlechten Arbeitsbedingungen hinzuweisen. Auf der Sinai-Halbinsel kam es zu Protesten von Arbeitern und Angestellten der Behörden für Wohnungsbau, Strassenbau und Häfen.
In Kairo protestierten auch Mitarbeiter der Telekommunikationsbehörde, der staatlichen Banken und einiger Medienbetriebe. Ihnen ging es nach eigenen Angaben auch darum, dass etwas gegen die Korruption in ihren Behörden unternommen wird.
Militär fordert Ende der Proteste
Der Oberste Militärrat rief die Bürger und Gewerkschaften des Landes zu einem Ende der Streiks auf.
Das Militär hat die Macht in Ägypten. /


In einer am Montag im Fernsehen verlesenen Erklärung forderte der Rat, Bürger und Gewerkschaften müssten ihre Rolle auf die «bestmögliche Weise» ausüben.
Alle müssten in dieser «heiklen Phase» zu einem «günstigen Klima» für die Regierungsgeschäfte beitragen, bis diese einer legitimen zivilen, vom Volk gewählten Vertretung übergeben würden. «Einige Regierungsinstitutionen führen die Proteste fort, obwohl das normale Leben zurückkehrt und obwohl zu dieser Zeit alle Bürger zusammenstehen sollten.»
Proteste würden der Sicherheit des Landes schaden. Der Militärrat versprach gleichzeitig, sich für die Verwirklichung aller legitimen Forderungen der Bürger einzusetzen.
Alltag auf dem Tahrir-Platz
Auf dem Tahrir-Platz in Kairo waren am Montag nur noch wenige Demonstranten zu sehen. Bereits am Sonntag hatten die Dauerbesetzer ihre Zelte auf dem Platz abgebrochen. Augenzeugen berichteten, Militärpolizisten hätten auf dem Tahrir-Platz am Morgen dafür gesorgt, dass der Verkehr wieder normal fliessen konnte.
Der Platz im Zentrum von Kairo war in den vergangenen drei Wochen der Mittelpunkt der Massenbewegung gegen den Präsidenten Husni Mubarak gewesen. Der Staatschef war am Freitag vom Militär entmachtet worden, nachdem der Druck der Massenproteste immer stärker geworden war.