Monatelang hatten Aktivisten der US-Umweltschutzgruppe Sea Shepherd das Fabrik-Schiff «Nisshin Maru» verfolgt. Dabei kam es auch zu Angriffen, um die Walfänger davon abzuhalten, die Tiere zu töten.
Alle Aktivitäten seien seit dem 10. Februar unterbrochen worden, um die Sicherheit der Besatzung zu gewährleisten, sagte Tatsuya Nakaoku vom japanischen Fischereiamt am Mittwoch. «Wir untersuchen derzeit die Situation und erwägen die Möglichkeit, die Mission vorzeitig zu beenden.» Noch sei aber nichts entschieden.
Der Sprecher von Ministerpräsident Naoto Kan, Yukio Edano, bestätigte die Aussetzung des Walfangs. Die «wiederholte Sabotage» von Sea Shepherd sei «extrem bedauerlich», sagte er der Nachrichtenagentur Kyodo.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Jiji Press überlegt die Regierung, die Flotte vorzeitig nach Hause zu holen.
Die Aktion von Sea Shepherd zeigt Wirkung. /


Normalerweise endet die Walfang-Saison Mitte März.
Nicht in Jagdgewässern
Sea-Shepherd-Kapitän Paul Watson begrüsste die Ankündigung aus Japan mit Zurückhaltung. «Wenn es stimmt, bestätigt es, dass unsere Taktik, unsere Strategien sinnvoll waren», sagte Watson.
In jedem Fall befinde sich das Walfangschiff «Nisshin Maru» derzeit weit entfernt von den Jagdgewässern, berichtete Watson von seinem Schiff «Steve Irwin» aus per Satellitentelefon zu AFP.
Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) in Hamburg begrüsste die Berichte aus Tokio. IFAW-Meeresbiologe Ralf Sonntag verwies auf japanische Medienberichte, denen zufolge die Flotte in dieser Saison höchstens die Hälfte der selbst gesetzten Quote von fast 1000 Walen gefangen habe.
Es sei an der Zeit, dass Japan endlich einsehe, dass der Walfang eine Industrie aus dem vergangenen Jahrtausend sei, erklärte Sonntag.
Die Umweltschützer von Sea Shepherd warfen bei ihren Aktionen in den vergangenen Jahren unter anderem Stink- und Farbbomben auf die Walfangschiffe. Ausserdem steuerten sie ihre Schiffe sowie Gummi- und Schnellboote zwischen die Harpunen-Schiffe und die Meeressäuger.