Sie riefen das Regime von Staatschef Muammar al-Gaddafi am Dienstag in New York einstimmig auf, die Menschenrechte zu respektieren und die Zivilbevölkerung zu schützen. Ferner forderte der UNO-Sicherheitsrat sofortigen Zugang für internationale Beobachter in das Land und äusserte «tiefes Bedauern über den Tod hunderter Zivilisten».
Wenige Stunden zuvor hatte Gaddafi in einer Rede angekündigt, er werde den Kampf gegen die Demonstranten in seinem Land unerbittlich fortführen und notfalls als Märtyrer sterben. Er wolle bis zum «letzten Blutstropfen» kämpfen.
Libyscher Diplomat spricht von Völkermord
Der stellvertretende libysche UNO-Botschafter Ibrahim Dabbaschi sagte, ihm lägen Informationen vor, wonach Gaddafi im Kampf gegen die Demonstranten ausländische Söldner einsetze.
Libyens UNO-Botschafter Abdurrahman Mohamed Shalgham. /


In Libyen habe nun ein Völkermord begonnen, sagte Dabbaschi am Dienstag in New York.
Derweil sprach der libysche Parlamentspräsident Mohamed Swei von einer «Beruhigung der Lage». «In den meisten grossen Städten» hätten die Sicherheitskräfte und Armee «wieder ihre Posten eingenommen», sagte der Präsident des Allgemeinen Volkskongresses am Dienstagabend vor Journalisten.
Der Parlamentspräsident bestätigte die Bildung einer Kommission, die die Demonstrationen gegen Gaddafi untersuchen solle und die von Gaddafis Sohn Seif el Islam am Montagabend angekündigt worden war. Die aktuelle Lage erlaube keine Parlamentssitzung, um über Reformen zu diskutieren, sagte der Parlamentspräsident weiter.