Zur Bauzeit der Atomkraftwerke habe man die Gefahr durch Erdbeben unterschätzt. Damals sei davon ausgegangen worden, dass eine Sicherheit bis zur Stärke 5 ausreiche, sagte Schwarz gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Da die Vorgaben von den AKW-Betreibern aber stets konservativ ausgelegt worden seien, habe schon zu Beginn höherer Schutz bestanden.
Heute orientiere sich das ENSI an Studien, die davon ausgingen, dass sich in gewissen Gebieten der Schweiz - etwa im Wallis, in Graubünden oder im Raum Basel - einmal pro 100'000 Jahre ein Erdbeben der Stärke 7 ereignet. In einer ersten Runde seien deshalb in den letzten vier Jahren alle Atomkraftwerke aufgerüstet worden.
Derzeit laufe in den Atomkraftwerken eine zweite Runde mit Untersuchungen zur Erdbebensicherheit. Gemäss Schwarz haben alle Kraftwerke ausser Mühleberg den Nachweis erbracht, dass sie Erdbeben der Stärke 7 ohne Probleme überstehen würden.
Alle AKWs, ausser Mühleberg, haben den Nachweis erbracht, dass sie Erdbeben der Stärke 7 überstehen würden. /


«Mühleberg hat den Nachweis bei uns eingereicht», sagte Schwarz. Dieser werde nun geprüft.
Schwarz weist darauf hin, dass die Schweiz im Gegensatz zu Japan nicht in einem Erdbebengebiet liege. Ausserdem bestehe auch keine Tsunami-Gefahr. Das verheerende Erdbeben in Japan vom Freitag erreichte eine Stärke von 9,0. «Auf diese Stärke waren die japanischen Atomkraftwerke nicht ausgerichtet», schätzt Schwarz.
Kritisch gegenüber den ENSI-Angaben zeigt sich Geri Müller, grüner Nationalrat aus dem Aargau und Präsident der atomkritischen Energiestiftung Schweiz. Müller rief in Erinnerung, dass es auch in der Schweiz bereits schwere Erdbeben gegeben habe, zuletzt eines mit der Stärke 7 in Basel vor rund 650 Jahren.