Sowohl Reaktor 4 als auch Reaktor 3 Feuer fingen Feuer. Zudem wurde in Block 3 womöglich die wichtige innere Reaktorhülle beschädigt, wie Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo sagte. Das Fernsehen zeigte Bilder, wie stundenlang dichte Rauchschwaden von der Anlage aufstiegen.
Japan wandte sich nun auch an die USA. Unterstützung der US-Truppen könne nötig sein, erklärte Edano. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete zudem, dass die Regierung auch dem Einsatz ausländischer Ärzte für die Erdbebenopfer zustimme.
Südkorea will einen Teil seiner Reserven des Halbmetalls Bor nach Japan schicken. Damit sollen die schwer beschädigten Atomreaktoren im Kraftwerk stabilisiert werden. In dem Unglücks-Atomkraftwerk gab es seit dem Tsunami am Freitag mehrere Explosionen und Brände.
Neue Strahlungs-Höchstwerte
Eine Kernschmelze wird seit Tagen vermutet. Löscharbeiten waren am Mittwochmorgen (Ortszeit) offensichtlich unmöglich. Erst sollten Helikopter zum Löschen eingesetzt werden.
Das Kernkraftwerk Fukushima I. /


Dies sei aber zu gefährlich, sagte Edano. Auch sei die Strahlung zu hoch, als dass Mitarbeiter auf das Gelände könnten.
Ob nun alle verbliebenen Mitarbeiter endgültig abgezogen werden sollen, war unklar. Im Fernsehsender NHK sagte ein Sprecher der Atomaufsicht, die Menschen könnten nicht mehr in den Kontrollraum. Sie seien in sichereren Räumen untergebracht.
Die Strahlung an dem Atomkraftwerk erreichte in der Nacht zu Mittwoch den Höchstwert von 1000 Millisievert (1 Sievert), berichtete Edano. Am Mittwochmorgen habe der Wert bei weiteren Messungen zwischen 600 und 800 Millisievert gelegen.
1000 Millisievert sind das Tausendfache dessen, was ein Mensch über ein ganzes Jahr hinweg an zusätzlicher Strahlung aufnehmen sollte. Auch nach den neuen Vorfällen gebe es keine Pläne, die Evakuierungszone rund um das Atomkraftwerk auszuweiten, sagte Edano. Aktuell gilt ein 30-Kilometer-Radius.
Angst vor radioaktiver Wolke
Nach Vorhersagen der japanischen Wetterbehörde soll der Wind in den kommenden Stunden Richtung Osten und somit hinaus auf das Meer wehen. Im Grossraum Tokio, 260 Kilometer südlich von Fukushima gelegen, geht die Angst vor einer radioaktiven Wolke um.