Die Kursgewinne an der Tokioter Börse sorgten an den internationalen Handelsplätzen nur vorübergehend für Entspannung. Der Nikkei holte 5,7 Prozent auf. Am Montag und Dienstag war der japanische Leitindex aber so stark eingebrochen, dass sich das Minus seit Wochenbeginn auf gut 17 Prozent belief.
«Die Vorgaben aus Japan wären eigentlich positiv gewesen», sagte ein Händler an der Schweizer Börse. Solange es aber keine Anzeichen dafür gebe, dass sich die Atom-Katastrophe in Japan bald entspannen könnte, würden Erholungsphasen kaum nachhaltig sein. Erschwerend kam die Eskalation der Unruhen in Teilen der arabischen Welt dazu.
In der Schweiz fiel der Leitindex SMI bis Handelsschluss um 1,3 Prozent. Der breite SPI schloss 1,4 Prozent tiefer als am Dienstag. Abgesehen von den Aktien des Nahrungsmittelriesen Nestlé und des Agrarchemiekonzerns Syngenta notierten alle Bluechips im Minus.
Meyer-Burger steigt weiter
Einige Nebenwerte, die am Vortag massiv verloren hatten, legten zu. Die Aktien des Solarindustrie-Zulieferers Meyer-Burger stiegen um weitere drei Prozent.
In Zürich konnten sich nur Nestlé und Syngentha im Plus halten. /


Auch die Indizes in London, Frankfurt und Paris und der Euro-Stoxx50 schlossen im Minus. Viele Investoren blieben Händlern zufolge sehr vorsichtig. Zwar trauten sich einige Schnäppchenjäger an den Markt, die das deutlich niedrigere Kursniveau zum Wiedereinstieg nutzen wollten. Doch waren die Umsätze deutlich niedriger als am Vortag.
Die US-Börsen eröffneten erneut mit Abschlägen. Dort drückte neben den Sorgen um Japan auch die Furcht vor einer Eskalation der Unruhen am Persischen Golf und der wieder steigende Ölpreis die Stimmung. Anleger fürchten ein Übergreifen des Konflikts in Bahrain auf den weltgrössten Öl-Exporteur Saudi-Arabien, der seinen Nachbarstaat militärisch unterstützt.
Ölpreis erholt sich
Die Ölpreise beendeten am Mittwoch ihre Talfahrt seit dem Beben in Japan. Trotz der verheerenden Erdbebenkatastrophe sollten die Öllieferungen in das Land bisher noch kaum beeinträchtigt sein, hiess es in einer Einschätzung der Commerzbank.
Im Tagesverlauf stieg der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent um 1.95 Dollar auf 110.47 Dollar. Zeitgleich verteuerte sich US-Rohöl der Referenzsorte WTI um 2.00 Dollar auf 99.18 Dollar je Fass.