Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, sieht widersprüchliche Signale: Die Digitalisierung führe zwar zu Aufbruchstimmung im Markt, doch der Strukturwandel gehe zu Lasten des stationären Buchhandels.
2010 wuchs der Umsatz im deutschen Buchhandel in den zentralen Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Kaufhäuser und E-Commerce um 0,4 Prozent. Für 2011 erwartet Honnefelder ein ähnliches Ergebnis, wobei der «derzeit noch geringe Umsatz mit E-Books» steigen werde.
In der Schweiz, wo das wirtschaftliche Umfeld für den Buchhandel unter anderem wegen der fehlenden Buchpreisbindung schwieriger ist, sank der Umsatz im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent.
Kleinverlage mit eigenem Stand
In Leipzig, der nach Frankfurt zweitwichtigsten Buchmesse im deutschsprachigen Raum, wird die Frühjahrsproduktion präsentiert. «Als Festival der Leser und Autoren ist die Leipziger Buchmesse aus dem Kalender der Verleger und Buchhändler nicht mehr wegzudenken», sagte Honnefelder gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Erwartet werden heuer 2150 Aussteller aus 35 Ländern. Besonders umfangreich sind die Auftritte Islands und der Balkanstaaten.
Peter Stamm ist mit «Seerücken» für den Belletristik-Preis nominiert. /


Am Gemeinschaftsstand des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverbands (SBVV) sind 41 Verlage vertreten - fünf weniger als im Vorjahr.
Insgesamt ist der Schweizer Schwerpunkt gemäss Regula von Bergen vom SBVV jedoch eher grösser, da erstmals auch die Swiss Independent Publishers (SWIPS), der Verband der kleineren Verlage, mit einem eigenen Stand vor Ort ist.
Zwei Schweizer im Preis-Rennen
Von den Schweizer Schriftstellern wird unter anderem Melinda Nadj Abonji in Leipzig erwartet, die für ihren Roman «Tauben fliegen auf» sowohl den Deutschen wie den Schweizer Buchpreis 2010 erhielt.
Für den Preis der Leipziger Buchmesse sind zwei Schweizer nominiert. Der Winterthurer Peter Stamm tritt mit seinem Erzählband «Seerücken» in der Kategorie Belletristik gegen Anna Katharina Fröhlich, Arno Geiger, Wolfgang Herrndorf und Clemens J. Setz an.
Der Schaffhauser Ralph Dutli rittert mit «Fatrasien» in der Sparte Übersetzung. Die die mit je 15'000 Euro (19'400 Franken) Auszeichnungen werden am (heutigen) Donnerstag verliehen.