Seit der Niederschlagung der Proteste in der Hauptstadt Manama am Mittwoch werden rund 60 weitere Menschen vermisst. Die Protestbewegung wird vor allem von der schiitischen Bevölkerungsmehrheit getragen, die sich durch die sunnitische Herrscherdynastie von König Hamad bin Issa al Chalifa benachteiligt fühlt.
Hilfe aus Kuwait
Kuwait brachte am Samstag medizinische Hilfe für Bahrain auf den Weg. Der kuwaitische Botschafter in Bahrain, Scheik Assam Mubarak Al Sabah, sagte am Samstag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KUNA, zu dem Konvoi gehörten 53 Ärzte, 21 Krankenwagen und andere Fahrzeuge. Das Team sollte am (morgigen) Sonntag in Bahrain eintreffen.
Die Streitkräfte Bahrains verhängten nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur BNA an der Nord- und Ostküste der Insel ein nächtliches Fahrverbot für Schiffe aller Art.
Demnach dürfen auf der dem Iran zugewandten Seite des Inselstaats zwischen 17.00 Uhr und 6.00 Uhr Ortszeit keine Handels-, Fischer- oder Sportboote mehr verkehren.
Proteste in Bahrain. /


Offenbar soll das Fahrverbot eine Infiltration von Kräften aus dem Iran verhindern, der schiitisch dominiert ist.
Solidaritätskundgebungen
In der Stadt Maschhad im Nordosten des Iran kam es am Freitag während einer Solidaritätskundgebung für die Schiiten in Bahrain zu gewaltsamen Ausschreitungen. Rund 700 Menschen griffen das saudiarabische Konsulat in der Stadt an, warfen Scheiben ein und hissten die Flagge Bahrains.
Die Polizei setzte Tränengas ein. Saudi-Arabien hatte Anfang der Woche Truppen zur Unterstützung der Regierung nach Bahrain entsandt.
Im Süden des Irak demonstrierten am Samstag erneut tausende Schiiten gegen die Unterdrückung der Proteste in Bahrain und die Unterstützung durch Saudi-Arabien.
In Basra gingen 7000 Menschen, darunter viele Frauen, auf die Strasse und forderten ein «Ende der Gewalt gegen die unbewaffneten Bahrainer», wie ein AFP-Reporter berichtete. Bereits am Freitag war es in vielen irakischen Städten zu Protesten gekommen.