Der in Malta registrierte Tanker «Olivia» war in der vergangenen Woche in der Nähe der zur Inselgruppe Tristan da Cunha gehörenden Insel Nightingale auf Grund gelaufen und auseinandergebrochen. Das auslaufende Öl gefährdet auch die Hummerfischerei, die einzige Lebensgrundlage für die Menschen der Insel.
Die Inselgruppe Tristan da Cunha ist Teil des britischen Überseegebiets und liegt zwischen Afrika und Südamerika im Atlantik - mehr als 2800 Kilometer vom nächsten Land entfernt. Die Region ist Heimat für rund 200'000 Pinguine, unter ihnen beinahe die Hälfte des weltweiten Bestands des Nördlichen Felsenpinguins, der als bedrohte Spezies eingestuft wird.
«Katastrophe»
Der Naturschutzbeauftragte von Tristan da Cunha, Trevor Glass, sprach von einer «Katastrophe».
Der Nördliche Felsenpinguin, auch «Rockhopper» genannt, ist bedroht. /


Die Behörden berichteten, dass 20'000 Pinguine mit Öl verschmiert worden seien.
Ein Bergungsschlepper aus Südafrika erreichte Tristan da Cunha am Montag, an Bord ist auch ein Seevogel-Spezialist, der den Schaden begutachten soll. Zudem erwarten die Behörden auch ein Team zur Reinigung der Pinguine.
Ratten als Bedrohung der Insel
Die Sorge gelte auch der übrigen Tierwelt von Nightingale, sagte der Biologe Richard Cuthbert von der Königlichen Gesellschaft zum Schutz von Vögeln. Sollten Ratten vom Schiff auf die Insel kommen, wäre das verheerend für die Insel, auf der es bislang keine Nagetiere gibt.
Das Schiff hatte 1650 Tonnen Öl und 66'000 Tonnen Sojabohnen geladen. Die 22-köpfige Besatzung konnte gerettet werden, bevor das Schiff auseinanderbrach.