Von den Befunden der Kommission hängt massgeblich der Weiterbetrieb der Meiler ab. Mit der Prüfung sollten die Konsequenzen aus der Atomkatastrophe in Japan gezogen werden, sagte Röttgen. Die Kommission werde bis zum 15. Mai einen ersten Bericht vorlegen, bis Mitte Juni gebe es dann einen politischen Entscheidungsbedarf.
Nach der Atomkatastrophe in Japan hatte die Bundesregierung Mitte März eine Sicherheitsüberprüfung aller deutschen Atomkraftwerke angeordnet. Für die Zeit der auf drei Monate angesetzten Tests wurden die ältesten sieben Meiler vom Netz genommen.
Schutz vor Hacker-Angriffen
Geplant sei eine Art Stresstest, kündigte Kommissionschef Rudolf Wieland an. So werde geprüft, ob die AKW gegen Abstürze von Militärflugzeugen wie auch von vollbesetzten und betankten Passagiermaschinen sicher seien.
Geprüft werde auch, ob die Meiler gegen terroristische Angriffe - etwa gegen sicherheitsrelevante Einrichtungen - geschützt seien.
Umweltminister Norbert Röttgen. /


Ziel müsse immer sein, die Freisetzung von Radioaktivität zu verhindern.
Die Experten wollen prüfen, ob die Atomkraftwerke grössere Erdbeben überstehen können. Auch klimatische Ereignisse wie Hochwasser und Trockenheit sollen simuliert werden. Es gehe darum, was beispielsweise in einem Reaktor passiere, wenn es zu einem längeren Stromausfall komme, sagte Wieland.
Anspruchsvollster Prüfkatalog weltweit
Auch die Folgen von Gasverpuffungen ähnlich den in den Reaktoren von Fukushima sollen erörtert werden. Geprüft würden auch Hacker-Angriffe auf die Steuercomputer der Anlagen.
Der Prüfkatalog sei der weltweit anspruchsvollste, sagte der deutsche Umweltminister. Röttgen wollte sich nicht darauf festlegen, ob mit den voraussichtlich erhöhten Anforderungen an AKW das Aus der sieben ältesten Kraftwerke besiegelt sei. Dies werde sich aus der Prüfung der Experten ergeben.