«Die Therapie mit einem Begleithund soll vor allem Kommunikation vermitteln - als Werkzeug, mit man seine Ziele erreicht. Verbale Kompetenzen sind dabei eher zweitrangig», so die Expertin. Zielführend ist das, da sich speziell die frühkindliche Form des Autismus durch extreme Abkapslung von der Umwelt kennzeichnet, durch Sprachauffälligkeiten mit ängstlichem Festhalten an Gewohnheiten sowie durch eine mechanische statt kommunikative Verwendung von Sprache.
Hund ist das Medium
«Der Hund als Medium öffnet den Menschen, indem er ihn auffordert: Tu etwas mit mir!», erklärt Jens Berndt, Leiter der Hundeschule Albersdorf. Ansätze für die Arbeit bei frühkindlichem Autismus gebe es mehrere. «Manche Hunde können sich an jede beliebige Person andocken, alle Anweisungen vollbringen und dieser dadurch das Gefühl vermitteln, selbst das Tier bewegen zu können.
Der Hund öffnet den Menschen. /


Andere Modelle sind der gemeinsame Sport sowie das taktile Erleben mit berühren, fühlen und streicheln», so der Hundetrainer.
Was das Tier im Menschen bewirke, kann man laut Berndt nie vorhersehen, da dies sehr von der Person als auch vom Hund und deren Wechselspiel abhänge. Ein Junge mit frühkindlichem Autismus hätte etwa plötzlich zu sprechen begonnen. «Erfolge sieht man oft nicht sofort, da Ergebnisse bei Autismus verzögert auftreten.» In den meisten Fällen gehe es jedoch um die Fähigkeit des Kommunizierens, bestätigt auch der Experte.
Ohne Schulung höchstens Glückstreffer
In der Therapie werden nur geschulte Tiere eingesetzt. «Hunde müssen dazu mental sehr stark, belastbar und robust sein, besonders wenn Patienten einmal grob werden. Das erfordert einerseits gutes genetisches Material, andererseits richtige Vorbereitung», erklärt Berndt. Nur derartige Spezialhunde könnten die nötige Sicherheit bieten, während es im Kontakt mit nicht geschulten Tieren bestenfalls Glückstreffer gebe.