Ab Juli wolle BP seine existierenden Bohrinseln dort wieder in Betrieb nehmen. BP habe sich verpflichtet, den Behörden jederzeit Zugang zu den Bohrinseln zu gewähren. Ausserdem habe das Unternehmen zugesichert, nach der Katastrophe seine Notfallpläne verbessert zu haben.
Ein Sprecher von BP wollte die Meldungen nicht kommentieren. Auch von den US-Behörden gab es keine Bestätigung. Allerdings hatte US-Präsident Barack Obama bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass es generell wieder Genehmigungen für Tiefseebohrungen im Golf geben werde.
20 Ölfelder
BP ist den Berichten zufolge mit 20 Ölfeldern der grösste Lizenznehmer für Tiefseeölfelder im Golf von Mexiko. Bisher gilt die Vereinbarung laut «Financial Times» für die zehn bestehenden Bohrinseln. Die «Sunday Times» schrieb, dass BP später im Jahr versuchen könnte, auch Genehmigungen für neue Bohrlöcher zu bekommen.
Die Katastrophe im Golf von Mexiko hatte BP in eine schwere Krise gestürzt. Die Kosten dafür bezifferten die Briten auf knapp 41 Milliarden Dollar.
Die Bohrinsel Transocean (Archivbild). /


Das Geschäftsjahr 2010 endete für das Unternehmen mit einem Minus von 4,9 Milliarden Dollar.
780 Millionen Liter
Am 20. April vergangenen Jahres war die Ölplattform «Deepwater Horizon» vor der US-Küste explodiert. Elf Arbeiter starben. 780 Millionen Liter Rohöl strömten ins Meer, bevor die Quelle in 1500 Metern Tiefe im August geschlossen werden konnte.
Die Bohrinsel war vom Ölbohrkonzern Transocean mit Sitz in Zug im Auftrag von BP betrieben worden. An den Bohrungen war auch der US-Konzern Halliburton beteiligt. Eine US-Regierungskommission warf den Unternehmen «massive Managementfehler» vor.
Transocean rühmt sich für Sicherheit
Transocean selbst veröffentlichte am Wochenende seinen vollständigen Geschäftsbericht zum vergangenen Jahr. Dabei rühmte sich das Zuger Unternehmen für seine Sicherheit.
Transocean habe beim Sicherheitsniveau das beste Jahr der Firmengeschichte verzeichnet, heisst es im Geschäftsbericht 2010. «Dies ist ein Ergebnis unserer Bemühungen, überall und jederzeit Zwischenfälle zu vermeiden.» Die Zahl der tatsächlichen und möglichen Zwischenfälle auf den Ölplattformen des Unternehmens sei trotz der Katastrophe so niedrig gewesen wie noch nie.