Rösler gab seine Bewerbung nach Sitzungen der FDP-Führung erst mit den Landesvorsitzenden und dann mit der Bundestagsfraktion am Dienstag in Berlin bekannt.
Er betonte, nach den Wahlschlappen der letzten Wochen gehe es darum, neues Vertrauen für die Freidemokraten zu gewinnen. Das brauche Zeit. «Das wird gehen, wenn wir geschlossen sind und mit einem starken Team zusammenarbeiten», fügte er hinzu.
Rösler: «Inhaltliche und personelle Erneuerung»
Seine Kandidatur als Nachfolger des scheidenden Parteichefs, Aussenminister Guido Westerwelle, kann nach Röslers Worten «nur der erste Schritt zu einer inhaltlichen und personellen Erneuerung» der FDP sein. «Weitere Schritte werden auch folgen», unterstrich er.
Er werde dem Bundesparteitag der FDP im Mai, auf dem die neue Parteiführung in Rostock gewählt wird, ein inhaltliches und personelles Angebot machen. Auf jeden Fall wolle er FDP-Generalsekretär Christian Lindner auf diesem Posten behalten.
Philipp Rösler. /


Notwendig sei eine Mischung von jungen und erfahrenen Politikern. Die FDP müsse nicht ihr Programm neu erfinden, sich aber «auf den liberalen Kompass» besinnen.
Westerwelle gestärkt
Rösler betonte, dass es in den Sitzungen «lang anhaltenden Applaus» für die Absicht des scheidenden FDP-Vorsitzenden Westerwelle gegeben habe, das Amt des Aussenministers zu behalten. Damit sei die Diskussion darüber, ob dies möglich sei, «endgültig beendet».
Westerwelle hatte am Wochenende nach zehn Jahren seinen Rückzug als FDP-Chef angekündigt. Die parteiinterne Kritik an ihm war wegen der jüngsten Wahlschlappen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg immer heftiger geworden. In der Kritik standen zuletzt auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der zugleich Parteivize ist, sowie die Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Birgit Homburger.
Röslers Kandidatur wurde dem Vernehmen nach in den Führungsgremien der Partei mit grossem Applaus aufgenommen. Zuvor sei es zu einer schonungslosen Aussprache gekommen, hiess es.