Das Grand Casino Baden hatte letztes Jahr kein Glück im Spiel: Es musste einem Besucher an einem einzigen Tag rund 1,2 Mio. Fr. Gewinn auszahlen. Der Stammgast besuche Baden seit Jahren und spiele stets mit hohen Beträgen. «Mal verliert er. Dieses Mal hat er gewonnen», sagte Detlef Brose, Konzernchef der Spielbank Baden AG, am Mittwoch vor den Medien in Zürich.
Der Bruttospielertrag (BSE) des Konzerns nahm von 111 Mio. Fr. auf 105 Mio. Fr. ab, sagte Peter Blöchlinger, Präsident des Verwaltungsrates der Stadtcasino Baden AG, der Eigentümerin der Spielbank. Schuld daran sei auch die Einführung des Rauchverbotes. Es kämen nicht weniger Gäste, aber sie gingen früher und griffen daher weniger tief in die Tasche.
Zum Rückgang beigetragen hat zudem die um 4 Mio. Fr.
Das Grand Casino Baden hat 2010 wegen Investition massiv weniger Gewinn erzielt. /


höhere Spielbankenabgabe. Diese drückte auch auf den Konzerngewinn, der von rund 14 Mio. Fr. auf rund 4 Mio. Fr. einbrach. Ein weiterer Grund für den Gewinnrückgang ist die einmalige Ausgabe von 6,5 Mio. Fr. für das Gesuch für die Zürcher Grand Casino Lizenz, die voraussichtlich ab 2013 gilt.
Zürich als Chance und Risiko
Der Ausgang dieses Projekts ist für die Badener entscheidend, weil letztes Jahr von total 528'000 Besuchern (2009: 533'000) fast jeder Zweite aus dem Kanton Zürich anreiste. Die Spielbank rechnet mit einem Umsatzrückgang von gegen 35 Prozent, falls sie den Zürcher Zuschlag nicht erhält, wie Brose sagte.
Aber auch wenn Baden künftig unter einer Casino-Holding zwei Grand Casinos betreibe, erzielten die Häuser zusammen nicht so viel Reingewinn, wie wenn nur das Grand Casino in Baden betrieben werde, sagte Peter Probst, Präsident des Verwaltungsrates der Spielbank Baden AG.
Den Entscheid über die Lizenzvergabe fällt der Bundesrat voraussichtlich bis im Sommer 2011.
Gewinnanstieg in Crans-Montana
Derweil verbesserte das Casino in Crans-Montana VS trotz eines Streits mit dem Personal um die Arbeitsbedingungen das Ergebnis im vergangenen Jahr. Der Reingewinn stieg um 5,1 Prozent auf 5,6 Mio. Franken.