Der Betrüger offenbarte, Bestechungsgelder bezahlt zu haben. Die Kontakte zu Profis, Schiedsrichtern und Funktionären habe jedoch meist sein ebenfalls angeklagter Kollege Marijo C. hergestellt. Sapina breitete am fünften Verhandlungstag auch sein enormes Wissen über den Sportwetten-Markt aus.
Der 35-jährige Berliner, der einst Volkswirtschaftslehre studiert hatte, gab unter anderem Tricks der Wettmafia preis: «Wenn denen das Ergebnis nicht passte, haben die einfach das Flutlicht ausgeschaltet.» Dies soll beispielsweise in England vorgekommen sein, mit dem Hintergrund, dass Wetten in Asien nicht mehr zählen, wenn der Schiedsrichter nicht regulär abpfeift.
Auch Spiele auf Schweizer Boden betroffen
Vom Skandal sind bekannterweise auch Partien betroffen, die hierzulande stattgefunden haben. Ein Trainingslager des bosnischen Vereins NK Travnik in der Schweiz sei organisiert und finanziert worden, um auf manipulierte Spiele hohe Beträge wetten zu können. Der Staatsanwalt zeigte sich recht zufrieden mit den Aussagen Sapinas. Er liess verlauten, er gehe weiterhin von einem kurzen Verfahren aus.
Sapina war im Zusammenhang mit dem Bestechungsskandal um den deutschen Schiedsrichter Robert Hoyzer schon 2005 zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden. Im aktuellen Prozess wird ihm und fünf weiteren Angeklagten vorgeworfen, an der Manipulation von 47 Fussballspielen beteiligt gewesen zu sein. Das Urteil sollte noch vor Ostern fallen.