Dabei handelt es sich um den Ausbau der Turbinenanlagen Handeck und Innertkirchen sowie um den Bau eines unterirdischen Pumpspeicherwerks. Gerade das geplante Pumpspeicherwerk wurde in der Vergangenheit von Natur- und Umweltschutzorganisationen immer wieder kritisiert.
Mit ihrer Zustimmung zu den beiden Projekten stützen nun die Natur- und Umweltverbände einen Kompromiss, der am Runden Tisch erarbeitet wurde.
Gegenüber den ursprünglichen Plänen habe man erhebliche ökologische Verbesserungen erzielt, schreiben Greenpeace Schweiz, Grimselverein, Pro Natura, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und WWF Schweiz in einer Mitteilung vom Freitag.
Unter Druck geraten
Vor dem Hintergrund der neu entflammten Atomdebatte gerieten Natur- und Umweltschutzverbände jüngst unter Druck. Die Organisationen verlangten den Atomausstieg, blockierten aber gleichzeitig mit ihren Einsprachen den Ausbau bei den erneuerbaren Energien, kritisierten allen voran Energieunternehmen und bürgerliche Politiker.
Die Umweltverbände ihrerseits betonten in ihrer Mitteilung vom Freitag, sie übten das Beschwerderecht zurückhaltend aus und nur bei Projekten, die der Natur schadeten oder gegen das Gesetz verstiessen.
Ein solcher Fall sei aber just die geplante Staumauererhöhung an der Grimsel.
Grimsel-Staumauer. /


Sie verstosse gegen den verfassungsmässig garantierten Moorschutz. Dieser sei Volkswille und keine «Schönwetterkür», liess sich Pro Natura-Zentralsekretär Otto Sieber in der Mitteilung zitieren.
Der Flutung der Moorlandschaft und des Gletschervorfeldes steht nach Ansicht der Umweltverbände überdies kein vergleichbarer Nutzen gegenüber. Sie verweisen auf einen technischen Bericht der Kraftwerke Oberhasli, wonach bei einer Stauseevergrösserung keine Mehrproduktion von Strom entsteht.
Die Kraftwerke ihrerseits sehen den Vorteil darin, dass sie mit mehr Speichervolumen das Wasser besser über das Jahr verteilt zur Stromproduktion nutzen können.
SP gibt Widerstand auf
Anfang Woche hatten sich bereits die beiden Organisationen Aqua Viva und Rheinaubund gegen die Staumauererhöhung und für die beiden anderen Ausbauprojekte ausgesprochen. Die Einsprachefrist gegen die drei Projekte lief am Freitag ab.
Die SP des Kantons Bern gab kurz vor Fristablauf ihren Widerstand gegen die Staumauererhöhung auf. Die Partei hoffte, die Verbände würden sich ihr anschliessen, was aber nicht geschah.