Die schottischen Ermittler glauben, dass Mussa Kussa Informationen hat, die mehr Licht in den noch immer nicht völlig geklärten Anschlag auf ein US-Flugzeug mit 270 Toten bringen könnten. Über die Ergebnisse der Befragung wurde zunächst nichts bekannt. Mussa Kussa sei nicht in Haft.
Mussa Kussa hatte sich in der vergangenen Woche nach London abgesetzt. Er war einer der wesentlichen Figuren im Führungszirkel um Machthaber Muammar al-Gaddafi und lange Zeit Geheimdienstchef. Auch zur Zeit des Anschlags auf den PanAm-Jet über der schottischen Ortschaft Lockerbie soll Mussa Kussa eine wesentliche Rolle im libyschen Geheimdienst gespielt haben.
Mussa Kussa. /

Schottischen Behörden hoffen auf Aussagungen
Die Hintergründe des Terroraktes sind jahrzehntelang im Dunkeln geblieben. Der einzige Verurteilte in dem Fall, Abdel Bassit Ali Mohammed al-Megrahi, kam im August 2009 aus humanitären Gründen vorzeitig aus schottischer Haft frei.
Die Begründung, der Mann sei schwer krebskrank und habe nur noch wenige Woche zu leben, wurde vor allem in den USA angezweifelt. Al-Megrahi lebt mehr als eineinhalb Jahre nach seiner Entlassung in Libyen.
Unklar ist, welche Rolle die britische Regierung von Premierminister Gordon Brown bei der Haftentlassung gespielt hatte. Auch darüber erhoffen sich die schottischen Behörden Aussagen von Mussa Kussa.